Epidemien in Europa vom 14. bis zum 18. Jahrhundert

Die Ruhr

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Die Ruhr und andere ruhrähnliche Krankheiten sind eigentliche Volks- und Soldatenseuchen, die bis ins Altertum  zurückzuverfolgen sind.
Schon Hippokrates  beschrieb sie in meisterhafter Art.

Es gab praktisch keinen Krieg, bei dem nicht der Ruhr ein gewaltiger Tribut gezollt werden musste, denn große Menschenansammlungen erleichterten stets die Ausbreitung der Epidemie.

Erreger der bakteriellen Ruhr ist ein gramnegatives, unbewegliches und geißelloses Stäbchen, von dem Japaner Kiyoshi Shiga erst 1898 entdeckt. Daher der Name verschiedener Shigella-Spezies der Dysenterie (Durchfallserkrankung): Shigella dysenteriae, Shigella flexneri, Shigella sonnei u.a.
Vor Einführung der Sulfonamide und Antibiotika gab man Rizinusöl oder Karlsbader Salz zur Darmentleerung.

Ein Opfer der Ruhr war u.a. der Vater Albrecht Dürers, der 1502 an dieser Erkrankung starb.
Die Lues (oder Syphilis) forderte zwar nicht so viele Menschenleben wie Pocken oder die Pest , aber diese Seuche ist bis heute nicht ausgerottet worden. 1493 breitete sie sich von Barcelona über ganz Spanien, dann Frankreich  und Deutschland  (1495) aus. Mit Quecksilberbehandlung und Guajac-Holz versuchte man, ihrer Herr zu werden.

Pocken und Lepra waren neben anderen weitere Plagen der damaligen Menschheit .



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