Epidemien in Europa vom 14. bis zum 18. Jahrhundert

Die Cholera

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Honoré Daumier, Straßenszene während einer Cholera-Epidemie in Paris.
Honoré Daumier, Straßenszene während einer Cholera-Epidemie in Paris.

Hauptsymptome der Cholera sind Diarrhoen, Bauchschmerzen, quälender Durst, Ohnmachtsanfälle, Erbrechen, Pulsverlangsamung und Zyanose.

Sie ist seit dem Altertum  bekannt und wurde Cholera nostras genannt. Der Hindu-Name war Mordechim, was etwa „Darmtod“ bedeutet. Diese im Gangesdelta in Bengalen beheimatete viel gefährlichere asiatische Cholera war bis 1828 fast nur auf Asien beschränkt.

„Wir werden einer nach dem anderen in den Sack gesteckt“, war keine spaßige Redewendung, sondern es fehlte bald an Särgen, und so wurden die meisten Toten in Säcken beerdigt.
Künstlerischer Ausdruck für Seuchen waren Totentanzdarstellungen, wie z.B. von Hans Holbein  d. Jüngeren, der selbst der Pest  zum Opfer fiel.

Der in München wirkende Hygieniker Max Pettenkofer (1818–1901) anerkannte, dass Robert Koch  den Keim mit dem Kommabazillus gefunden habe, sagte aber, „es müssen noch andere Einflüsse vorhanden sein, damit die Krankheit den Organismus erfassen kann.“ Er trank selbst Kulturen von Kommabazillen 1892, ohne sich wirklich an Cholera zu infizieren. Der Erreger Vibrio cholera, dem Vibrio comma ähnlich, wird seit 1961 von der WHO als Choleraerreger bezeichnet.

1832 forderte die Cholera innerhalb von sechs Monaten (!) in Paris  18.400 Tote, d.h. 2,3 % der damaligen Pariser Bevölkerung.

 



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