Die Antike

Die letzten drei Jahrhunderte vor Christus

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Epikur, Archimedes, Etrusker, Hannibal und die Gemeinde von Qumran

Epikur

341–271 v. Chr.

Griechischen Philosoph, geb. in Samos, gest. in Athen.

Er eröffnete eine Schule in Athen. Seine Philosophie gliedert sich in Kanonik, Physik und Ethik. Erstere gibt den Kanon (= Richtschnur) der Erkenntnis, deren Kriterium die Wahrnehmung ist. Diese läßt sich nicht widerlegen. Alles Erkennen ist Annahme, die durch Wahrnehmung bestätigt wird. Es war Zenon, der seine Lehre fortsetzte.

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Archimedes; Quelle: Popular Science Monthly Volume 78

Archimedes

287–212 v. Chr.

Sizilianer aus Syrakus, war als Mathematiker ein brillanter Denker, aber auch ein zerstreuter Professor. „Heureka!“ (Ich habe es!), soll er (nach Plutarch) gerufen haben, als er das Prinzip der Hydrostatik, der Wissenschaft vom Auftrieb fester Körper in Flüssigkeiten, gefunden hatte. Nach diesem Freudenschrei rannte er nackt durch die Straßen von Syrakus. Es heißt, er sei von einem Soldaten erschlagen worden, der ihn in seinen Gedanken gestört habe („Störe meine Kreise nicht ...“).

Die Etrusker

280 v. Chr.

Ende der Etrusker in Italien. Die Etrusker unterschieden sich in Sprache, Religion und in ihren Lebensformen von den anderen Italienern. Ihr Ursprung ist umstritten.

Angeblich im 1. Jahrtausend, besonders im 9. Jh. v. Chr., sind sie in verschiedenen Wellen aus Kleinasien zur See nach Europa gekommen. Die Besiedlung des Landes erfolgte im 8. Jh.. Im 6. Jh. Ausdehnung im Norden bis zur Po-Ebene, im Süden bis Rom. Die Etrusker schufen eine Reihe von Stadtstaaten, die aber kein normaler Staat waren.

Aus Rom vertrieben, setzte ihr Verfall im 5.Jahrhundert ein. Von eindringenden Galliern wurden zwischen 400 und 500 verschiedene etruskische Städte erobert. Entscheidend war der Aufstieg Roms: Etwa zwischen 280 und 260 kam das Ende der Etrusker.

Abb. 32: Die Kapitolinische Wölfin ist ein etruskisches Bronzewerk (Ende des sechsten Jh.s v. Chr.) Die beiden Knaben wurden erst viel später (im 15. Jh.) hinzugefügt.

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Zeichnung von Hannibal von 1894, Charles Francis (1870-1942); Horne.

Hannibal

246–183 (?) v. Chr.

Hannibal von Karthago, einer der größten Feldherren des Altertums. 247 oder 246 geboren, geht er mit 9 Jahren mit dem Vater nach Spanien, wird 218 vom Heer zum Oberfeldherren gewählt. Im gleichen Jahr erobert er die mit Rom verbündete Stadt Sagunt (in der Provinz Valencia) und bereitet den Feldzug gegen Nordspanien vor, womit er den von Schwager Hasdrubal mit Rom geschlossenen Vertrag verletzt. Rom erklärt daraufhin Karthago den Krieg. Es ist aber Hannibal, der angreift, über Südgallien und unter großen Verlusten die Alpen überquert, mit 26.000 Mann in die Po-Ebene gelangt und die Römer und ihre Vormachtstellung in Oberitalien besiegt.

217 überschreitet er den Apennin, fällt in Etrurien ein und schlägt am Trasimenischen See das Heer des Konsuls Flaminius. Italien steht ihm offen, aber erst der große Sieg bei Cannae 216 erschüttert die römische Machtstellung. Seit 215 ist Hannibal in die Verteidigung gedrängt. 211 lautet der Schreckensruf der Römer wieder „Hannibal ante portas!“ In einer Notlage will sein Bruder Hasdrubal ihm zu Hilfe kommen, wird aber geschlagen und Hannibal zieht sich zurück.
Insgesamt gab es 2 Punische Kriege (die Römer nannten die Karthager Punier). Hannibal hielt sich zuletzt in Syrien auf, wo er an die Römer ausgeliefert werden sollte. Er entzog sich dieser Auslieferung durch Suizid (wahrscheinlich 183).

Bekannt in der Überlieferung ist die Mitnahme von indischen Kampfelefanten von Seiten Hannibals beim Marsch über die Alpen gegen Rom.

Hintergrund: Als unmittelbare Nachkommen der Kanaanäer lebten in der Nachbarschaft Israels die Phöniker (Phönizier), also am Küstenstreifen zum Mittelmeer. Sie nutzten den Frieden, der in Israel die Entstehung des Salomonreiches begünstigt hatte, um ein Handelsnetz über das ganze Mittelmeer hinweg aufzubauen. David  und Salomo pflegten Freundschaft mit dem phönizischen König von Tyrus.

Die größte phönizische Kolonie war Karthago (= Neustadt) in Nordafrika, nach römischer Überlieferung 814 v. Chr. gegründet. Die Stadt löste sich aus der unmittelbaren Bindung an ihre Mutterstadt Tyrus und wurde mächtigste phönizische Stadt im westlichen Mittelmeer, was Rom nicht dulden wollte. 202 musste Karthago nach den „punischen Kriegen“ einen demütigenden Frieden akzeptieren, blieb zunächst noch Handelsstadt, bis sie 146 völlig zerstört wurde.
Phönizier stellten sehr lange Zeit Handwerker und Baumeister für königliche Bauten, waren somit auch in Israel präsent. Sie besaßen die besten Schiffe ihrer Zeit mit dolchartigen Ramm-Vorrichtungen am Schiffsbug.

Später litten die Phönizier sehr unter dem Druck Assurs und dann Babels. Erst unter den Persern kamen wieder bessere Zeiten für die Punier. Sidon und Tyrus wurden bevorzugte Vasallen der Perser  im Mittelmeerhandel. Phönizische Waren galten als gut und teuer. Im nachexilischen Juda war man zu arm, um phönizische Luxuswaren zu kaufen.

Aus der phönizischen Stadt Byblos kam das aus Papyrus gefertigte Schreibmaterial nach Griechenland , so dass nach dieser Stadt nicht nur die Bibliothek, sondern auch die Bezeichnung für Bibel ihren Namen bekommen hat.

Religiöse Mythen und entsprechende phönizische Kulthandlungen waren in der damaligen Welt wegen ihrer Grausamkeiten berüchtigt, so gab es zahlreiche Menschenopfer, zumeist wurden Kinder blutig und grausam zu Tode gebracht, damit die Götter besänftigt wurden.

Die Gemeinde von Qumran

Um 150 v. Chr.

Gründung der Gemeinde von Qumran am Toten Meer. Im Heiligen Land, wo einst Johannes der Täufer  das Kommen des Messias verkündet hatte, sucht ein Beduinenjunge seine entlaufenen Ziegen. Er wirft einen Stein und entdeckt zufällig 1947 in Qumran die Schriftrollen vom Toten Meer. Stammen die Überlieferungen von der abgeschiedenen Sekte der Essener und sind sie ohne Bezug zum Christentum  oder sind die Rollen eine Bestätigung des jüdischen Charakters des Christentums, wie einige namhafte und weltweit anerkannte Wissenschaftler behaupten?

 



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