Die Antike

Beginn der christlichen Ära - Jesus Christus

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Für die Geburt Jesu gibt es die hohe Wahrscheinlichkeit, sie mit zwischen sieben vor und acht nach unserer Zeitrechnung ansetzen zu dürfen.

Jesus KAUPERT

Jesus Christus, Marmorbüste von Gustav Kaupert (ca. 1880), Konstantinbasilika in Trier.

Jesus Christus

Etwa 28 (31 eigentlich) „nach Christus“: Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu.

Als er predigend an die Öffentlichkeit tritt, muss Jesus wenigstens dreißig Jahre alt sein. Dieser kurze Abschnitt seines Lebens beginnt mit der Taufe im Jordan durch Johannes, berichten Matthäus, Markus und Lukas in den Evangelien  übereinstimmend. Jesus predigt von dem einen Gott Israels, der keine anderen Götter neben sich duldet, gemäß den Schriften der jüdischen T(h)ora. Wir erfahren in seinen Aussagen immer wieder, dass er kein Gegner des jüdischen Gesetzes ist, vielmehr dass er selbst in die Welt gekommen war, um dieses Gesetz zu vollenden. Er wendet sich gegen die starre Härte des mosaischen Gesetzes, was dessen Anwendung betrifft, spricht von Gott als dem der Güte und Liebe, nicht dem der Rache. Hier und besonders in der Bergpredigt lehrt er in einer Weise, die unwillkürlich an die Lehre der jüdischen Qumran-Sekte denken läßt. Inwieweit eine unmittelbare Verbindung zur Vereinigung der Essener in Qumran  bestand, ist unbekannt. Wer waren die Essener? Essener (oder Essäer, aramäisch die Frommen) bildeten eine jüdische Gemeinschaft mit einer ordensähnlichen Verfassung, die um 150 v. Chr. entstand und bis zum jüdischen Krieg (70 n. Chr.) bestand. Wenigstens ein Teil des essenischen Schrifttums wurde in Höhlen  am Toten Meer entdeckt, in Qumran  (Kumran). Der herkömmliche Tempel- und Opferdienst Jerusalems wurde von ihnen als entartet abgelehnt. Sie lebten in Gütergemeinschaft, die nach Regeln einer rigorosen Disziplin, täglichen Waschungen, Schriftauslegung und Arbeit vollzogen wurde. Das Weltbild der Essener wurde bestimmt von dem Gegensatz Gott und Belial. Die Kinder des Lichts liegen im Kampf mit denen der Finsternis. In einem letzten, bevorstehenden Kampf wird die Macht Belials gebrochen.
Diese Anschauungen beeinflußten zumindest das Judenchristentum.

 

Luftaufnahme von Masada
Luftaufnahme von Masada

Masada (Bergfeste), ein von tiefen und schroffen Felsabgründen umgebenes Plateau auf der Westseite des Toten Meeres, von Herodes dem Großen ca. 36 v. Chr. ausgebaut, war der letzte jüdische Stützpunkt im Krieg gegen Rom. Masadas Verteidiger hielten sich bis April 73 n. Chr. Als ihre Lage aussichtslos wurde, begingen sie gemeinsam Selbstmord.

 

 

Am 05. April des Jahres 30 (oder 33) wird Christus, nur einige Stunden nach dem Abendmahl, gefangen genommen. Noch in der Nacht findet die Verhandlung gegen ihn im Privathaus des Kaiphas statt, der Hohepriester war und als Sadduzäer zur politisch mächtigsten Gruppierung des jüdischen Priesteradels zählte. Diese Verhandlung in einem Privathaus war ungewöhnlich, offenbar aber zeitlich dringend, da das Pessahfest nahe war, an dem niemand hingerichtet werden durfte. Dann erst übernimmt Pontius Pilatus, römischer Prokurator (Judäa war von 6 bis 41 römische Provinz mit einem Prokurator) den Fall. Nach ihm wird Herodes Antipas , zur Zeit Jesu als Landesfürst Tetrarch von Galiläa, eingeschaltet, der ihn zu Pilatus zurückschickt. Das Recht, Todesurteile zu fällen, stand ausschließlich der römischen Besatzungsmacht zu.
Wahrscheinlich fand die Gerichtsversammlung öffentlich und unter freiem Himmel statt. Pilatus selbst war als unnachgiebiger Richter bekannt.

Heute geht man von dieser Datierung aus:

Freitag, 07. April des Jahres 30 (oder 33): Hinrichtung Christi. Dort steht heute die Grabeskirche auf Golgatha. Die Verurteilung erfolgte also durch Kaiphas, hingerichtet wurde Christus nicht von den Juden, sondern unter dem Römer Pilatus, obwohl dieser Jesus „ohne Schuld“ fand und sich später angeblich zum Christentum bekehrte.

„Christus“ ist die griechische Übersetzung des hebräischen „meschiach“ (Messias) und heißt der Gesalbte. Sowohl im griechischen Alten wie im Neuen Testament  wird die Bezeichnung Gesalbter Priestern und Fürsten beigelegt. Im Neuen Testament  wird „Christus“ der Würdename für den im A.T. verheißenen Messias. Er wird später schon in den Apostelbriefen zum Eigennamen.

 

Bethanien, auch heute noch ein Vorort von Jerusalem. Jesus hielt sich hier oft auf, hier wohnten seine Freunde Lazarus, Maria und Marta.
Bethanien, auch heute noch ein Vorort von Jerusalem. Jesus hielt sich hier oft auf, hier wohnten seine Freunde Lazarus, Maria und Marta.

Evangelium zum Tage (16. Sonntag im Jahreskreis)

Sie zogen zusammen weiter, und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überläßt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden. (Lk. 10, 38–42)



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