Künstler, Schriftsteller und Philosophen - Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts

Goya

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Goya, wie er sich mit siebzig Jahren sah, Prado Madrid.
Goya, wie er sich mit siebzig Jahren sah, Prado Madrid.

Francisco José de Goya y Lucientes

1746–1828

Francisco José de Goya y Lucientes, einer der bedeutendsten Maler Spaniens.

Geboren in Fuendetodos, einem aragonischen Dorf, was übersetzt heißt die Quelle aller.

Goya ging 1770–1771 nach Italien, war anschließend in einer Madrider Teppichmanufaktur tätig, wo er Teppichkartons ausmalte.

Er wurde 1799 erster Hofmaler des Königs.

Seit 1824 lebte Goya in Frankreich , wo er 1828 in Bordeaux verstarb.

 

Fuendetodos, Geburtshaus Goyas.
Fuendetodos, Geburtshaus Goyas.

Goya malte u.a. Portraits der königlichen Familie (Karl IV. und Gemahlin Marie-Louise), Bilder der Zeitkritik: der Not, des Elends und des Krieges mit seiner typisch satirischen Note, in seiner Spätzeit phantastisch visionäre Bilder.
Jetzt fand Goya zu einer genial vereinfachenden Technik.

In seiner schwarzen Periode nahm er geradezu eine expressionistische Schau vorweg und leitete die moderne Malerei  des Impressionismus  und Expressionismus  in wesentlichen Zügen ein.

Goya war der neben Velazquez und Picasso der größte Maler Spaniens.
Werke eines Daumier, Delacroix oder Manet wären ohne sein Vorbild kaum denkbar.

Traditionell hatte Goya unter dem Einfluß Tiepolos im Rokoko-Stil seiner Zeit begonnen.

Er, der Bauernsohn, wird als Hofmaler der Porträtist berühmter Stierkämpfer, Schauspieler, Generäle, der königlichen Familie und bedeutender Würdenträger sowie der schönsten Frauen in Madrid.

In Gemälden, Zeichnungen, Radierungen sind die Jahre Goyas verewigt. Der schöne Schein des höfischen Lebens aber genügt dem Wahrheitssucher nicht auf Dauer. Der eigentliche Goya bricht in der Zeit der Französischen Revolution in Form des neuen, rücksichtslos expressiven Stils seiner Werke durch.

Persönlich leidet er wie Beethoven  an unaufhaltsam fortschreitender Taubheit, erlebt die Greuel des spanisch-französischen Krieges als Abgründe des irdischen Daseins.

Die Farbigkeit seiner frühen Bilder weicht dunkleren Tönen. Der Realismus vertieft sich ins Groteske und Phantastische, das aber umso mehr das verborgene Wahre sichtbar macht.
Der geschundene Mensch  bleibt sein Mittelpunkt. Seinetwegen beschwört er das Grauen.

 

Der 3. Mai 1808 in Madrid: Die Erschießung der Aufständischen, Prado Madrid.
Der 3. Mai 1808 in Madrid: Die Erschießung der Aufständischen, Prado Madrid.

Er wird richtig als Revolutionär der Kunst und der Gesinnung bezeichnet. Eine Malerei , die Empfindung, Seelenzustand und Bewußtsein sein will, muss von Goya ausgehen, von ihm, der so wenig sprach, der aber sagte: „Ich sehe Flächen, die vortreten und solche, die zurücktreten, Erhöhungen und Vertiefungen. In der Natur gibt es weder Farben noch Linien; gebt mir ein Stück Kohle, und ich werde euch ein Bild machen, denn die ganze Malerei  besteht nur aus Auslassungen und Hervorhebungen.“

 



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