Aus Gesellschaft und Politik

Mahatma Gandhi

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Mahatma Gandhi.
Mahatma Gandhi.

Mahatma Gandhi

1869–1948

Mahatma Gandhi wurde 1948 in Neu-Delhi von einem fanatischen Hindu ermordet, heute in Indien als Heiliger verehrt.

Gandhi war indischer Politiker, Rechtsanwalt und Staatsmann und gehörte gemäß seiner Abstammung zur indischen Hindu-Kaste der Kaufleute.

Als Jurist war er u.a. in Bombay beruflich Rechtsanwalt, ging aber bald als Führer und Helfer indischer Einwanderer nach Südafrika.

Tolstois  Lehren der Menschlichkeit verbindet Gandhi früh schon mit Inhalten der Bergpredigt und einer eigenständigen indischen Lehre des Nichtverletzens von Menschen.
Er kennt wohl Mittel des politischen Widerstandes, den er jedoch gewaltfrei sehen will. Gegen ungerechte Gesetze setzt er diesen passiven Widerstand ein, wird mehrfach inhaftiert und kehrt nach Indien zurück, wo er wiederum den waffenlosen Widerstand gegen die britischen Besatzer aufnimmt.

Für Gandhi ist beispielsweise der bekannte bürgerliche Ungehorsam in bestimmten Fällen Mittel der Wahl.

Ebenso ist er Mitorganisator des Boykotts britischer Waren.
1922 erhält er sechs Jahre Haft, wird nach zwei Jahren wegen schlechtem Gesundheitszustand entlassen.
Der Widerstand im Kampf um ein Salzmonopol bringt ihn 1930 abermals hinter Gitter, was nicht die letzte Verhaftung für ihn bedeutet.

Als Indien (neben Pakistan) 1947 politisch unabhängig wird, sind es gegenseitige Aufstände von Hindus und Mohammedanern im Lande, bei denen Gandhi versucht zu vermitteln. Diese Versuche schlagen fehl und eine Gewehrkugel trifft ihn tödlich.

Die tiefe Religiosität Gandhis, der auch von Reinkarnations-Wahrheiten überzeugt war, sein eigenes Leben durch Askese und Lauterkeit prägte, sind mit der Grund, warum er politisch durch sein Vorbild unzählige Landsleute für seine national-indischen Ideen gewinnen konnte.

Am 15. August 1947 wurde Indien (Englands Juwel) in die Unabhängigkeit entlassen, das Land wurde geteilt in die Staaten Indien und Pakistan, beide erhielten den Status eines Dominions.
Gandhi fühlte sich verraten, verraten an allem, was seinen lebenslangen Kampf für Indien gerechtfertigt hatte. Sein politischer Gegner Muhammed Ali Dschinnahs, der als Moslem auf der Gründung des Staates Pakistan beharrte, obsiegte also.

Gandhi hinterließ verschiedene Aufsätze und Reden, auch solche, die andere Religionen betreffen. Alle Religionen weisen seiner Überzeugung nach Wege zu demselben Ziel auf und sind damit absolut gleichberechtigt.

 



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