Bedeutende Daten der frühen Geschichte

Aramäer, Israelis und Hetiter

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Aramäer

Aramäer sind Angehörige einer semitischen Einwanderungswelle aus der arabischen Wüste, die langsam in das Gebiet Mesopotamien  gelangten, ca. 1000 v. Chr. sesshaft wurden und in Syrien und Babylonien Kleinstaaten gründeten. Fürstentümer wie das in Damaskus gehören dazu. Im 9. und 8. Jahrhundert von den Assyrern unterworfen und zu assyrischen Provinzen gemacht. Assyrien aber war durch Unterwanderung bereits weitgehend aramäisch geworden.

In Babylonien gewannen unter den dortigen Aramäern die Chaldäer die Oberhand. Fast der gesamte Vordere Orient sprach aramäisch bis zur arabischen Eroberung. Die Aramäische Sprache ist die Sprache der Aramäer, neben dem Kanaanäischen der älteste Zweig des Westsemitischen. Seit ca. 1000 v. Chr. verdrängte das Aramäische die älteren Sprachen Babyloniens, Syriens und Palästinas und sog die benachbarten semitischen Sprachen auf (Akkadisch, Hebräisch, Phönikisch). Auch eine aramäische Schrift existierte.

Erst im 7. Jahrhundert ist es allmählich dem Arabischen gewichen. Nach Matthäus sprachen auch Jesus und seine Jünger aramäisch. Aber das Hebräische blieb die heilige Sprache und beherrschte zur Zeit Jesu die Lithurgie.

Von den Qumran-Texten (wohl 1. Jahrhundert v. Chr.) ist die Mehrzahl hebräisch, nicht aramäisch.
Vereinzelt sind aramäische Sprachinseln bis heute erhalten (z.B. in Damaskus und ebenso in Kurdistan).

1900–1700 v. Chr.

Abraham Hebraeus (etwa 1800 v. Chr.), erster von drei Stammvätern der Israeliten  und verwandter Völker. Er war ein im Süden Palästinas nomadisierender Kultstifter der aramäischen Sprache (z.T. in Qumranschriften angegeben).

Er soll aus Ur stammen. Ur in Chaldäa war das politische Zentrum Mesopotamiens. Um 1800 v. Chr. gab hier es deutliche Zeichen des Niederganges. Abraham, der Patriarch eines Stammes von Halbnomaden, sieht sich veranlaßt, mit seinem Stamm stromaufwärts nach Haran zu ziehen. Haran ist heute ein unbekannter Ort in Anatolien (Kleinasien, Türkei). Nach der Genesis (12, 1–3) erhält Abraham mit 75 Jahren den göttlichen Befehl, erneut aufzubrechen und nur mit seiner engeren Sippe in ein anderes Land zu ziehen. Nach biblicher Überlieferung verließ Abraham seine Heimat Ur und zog nach Kanaan.

17. Jh. v. Chr.

Kreta beherrscht ca. 220 Inseln, die Kykladen im Ägäischen Meer, zwischen Griechenland  und Kreta gelegen. Heute sind die Kykladen eines der sehenswertesten Urlaubsziele. Man nennt diese Inselgruppe der Ägäis Inseln des Lichts.
Um 1650 war das exotische Santorin noch ein Vulkan, heute mit der ältesten Stadt Europas, Akrotin, ein Juwel mit seinen Dörfern wie aus dem Bilderbuch. Mykonos dürfte die bekannteste, Naxos die größte und landschaftlich reizvollste Insel von etwa zwanzig größeren und zweihundert kleinen Inseln sein.

1650 v. Chr.

Die Israelis  (nicht alle, man weiß aber nicht wie viele) kommen um diese Zeit für ca. 400 Jahre ins Niltal. Die biblische Geschichte berichtet von Joseph und seinen Brüdern und dem Exodus unter Moses (um 1250 v. Chr.).

etwa 1600 v. Chr.

Troia 6 wird mit 10 m hohen Steinmauern und 4 Toren errichtet, um 1300 zerstört.

1550–1200 v. Chr.

Die Hetiter (das „Land der 1000 Götter“). Sie waren ein Volk mit indogermanischer Sprache, das im 2. Jahrtausend v. Chr. im östlichen Kleinasien (= Anatolien, geografisch zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer gelegene und nach Europa vorgestreckte Halbinsel Asiens, heute das ganze türkische Staatsgebiet in Asien umfassend) ein Großreich gründete. Hauptstadt war Hattusha. Die Hetiter trafen in Kleinasien auf eine nicht indogermanische Bevölkerung. 1530 erfolgte ein kurzer Raubzug nach Babylon . Neben Ägypten  und Babylonien waren sie in dieser Zeit die dritte Großmacht. Zuletzt kam es zum raschen Machtverfall. Unter der großen Völkerwanderung der Seevölker und an inneren Feinden ist das Hetiterreich bereits um 1200 bis 1190 v. Chr. zugrunde gegangen. Die Reste erlagen (als Kleinkönigtümer) im 8. und 7. Jh. den Assyrern. Gegen Ende des 9. Jh.s erstand in Kleinasien eine neue Macht: die Phryger, die die Überreste der hetitischen Kultur erbten. Diese machten eine Zeit lang Assyrien und Ägypten  die Herrschaft über den Vorderen Orient streitig.

Sie kamen aus Europa und sprachen eine indogermanische Sprache. Auf die Phryger folgten die Lyder, dann kamen die Perser  unter Kyros .

1500–1300 v. Chr.

Semitische Stämme dringen in mehreren Wellen in Palästina ein (von Süden und Osten) und herrschten bis 1000 v. Chr. im Gebirge und in der Ebene, nicht aber an der Küste: Israel (= für den Gott streitet). Um 1500 bereits war Jericho die mächtigste Stadt in Palästina. Politisch trat Israel erst zur Zeit der Könige (Saul, David  und Salomon ) in den Bannkreis der Geschichte. Eine Stele des Pharaos Merenptah  erwähnt erstmals den Namen Israel.

1490–1464 v. Chr.

Zeit der Pharaonin Hatschepsut . Sie ist wohl die erste Königin der Geschichte, 18. ägyptische Dynastie.

 

Perseus Medusa Cellini Lanzi Florence

Perseus mit dem Kopf der Meduse, von Benvenuto Cellini, Loggia dei Lanzi, Florenz, Italien.

Perseus

Perseus erhält von Proitus den Palast mit den kyklopischen Mauern von Tiryns, wo er mit der düsteren Andromeda als König regiert.
Tiryns war also ca. 200 Jahre älter als Agamemnon (mit den Griechen vor Troia ).
Die Könige von Mykenai und Tiryns waren praktisch Seeräuber. Ihnen „verdankt“ Kreta seinen Untergang und den seiner Hauptstadt Knossos, seiner Kultur (seit ca. 2500 J. v. Chr. schufen die Kreter ihre berühmte „minoische Kultur“) und seiner großartigen Paläste. (Anm. zu Perseus: nach der griech. Mythologie Sohn des Zeus und der Danae, ausgesandt, das Haupt der Medusa, eines Meeresungeheuers, zu holen.)

 

 

1225 v. Chr.

Um diese Zeit herum wird der Exodus der Israelis aus Ägypten  angesetzt, d.h. ihre Befreiung aus dem Sklavenhaus Ägypten . Es handelte sich um Vorfahren einiger israelitischer Stämme, keinesfalls um das gesamte Volk Israels. Betreffs des Auszugs durch das Schilfmeer: Was genau dieses Schilfmeer war, ist nicht bekannt – einer der zahlreichen Binnenseen oder gar das Rote Meer? „Jam suf“ wurde es genannt. Es folgten 40 Jahre Wanderung der Israeliten  bis zur Eroberung Kanaans.

 

Moses vom Julius-Grabmal, Marmor, von Michelangelo.
Moses vom Julius-Grabmal, Marmor, von Michelangelo.

Moses, hebräisch Moscheh (aus dem Ägyptischen übersetzt: „der Gott ist es, der ihn geboren hat“), in Ägypten  geborener Stifter der Jahwe-Religion  (Bund zwischen Gott und Israel), erhielt unterwegs auf dem Berg Sinai (= Horeb) die zehn Gebote auf einer Tontafel. Moses hatte hebräische Eltern (aus dem Stamme Levi). Er selbst sollte Kanaan nicht mehr lebend erreichen.

 



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