Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris
Zum Artikel gehen »Mesopotamien
Die beiden Flüsse Euphrat und Tigris, die das damalige Mesopotamien umfließen, entspringen türkischen Quellen und bedingen von Anfang an eine Kultur, die an die Ägyptens mit dem Pulsschlag des Nils vergleichsweise erinnert. Beide Flüsse vereinigen sich heute im Gegensatz zum Altertum vor der Stadt Basra, bevor sie in den Persischen Golf fließen.
Assyrien war früher das „Land Assur“ und liegt nördlich am Tigris.
Das alte Babylonien breitete sich südlich mit Sumer und Akkad zwischen Euphrat und Tigris bis zum Persischen Meerbusen aus. Eine kulturelle Blüte erlebte das Land unter arabischer Herrschaft, bevor Tataren und Türken einfielen und das Land dazu machten, was es heute noch ist: eine hügelige Wüstenlandschaft.
Hauptstadt des Irak ist heute Bagdad.
Der französische Konsulent der East Indian Company von Bagdad, der Arzt Paul Emile Botta, bereiste dieses Land mehrmals. Sein diplomatischer Dienst hinderte ihn nicht an seinem Interesse an Antiquitäten, die er fleißig aufkaufte, wo immer er sie bekommen konnte. Auf die Idee, selbst an einem speziellen Hügel den Spaten anzusetzen, brachte ihn ein Araber.
Und Botta hatte Erfolg: Zahlreiche Figuren kamen ans Tageslicht, wie man sie vorher nie gesehen hatte. Botta war der Überzeugung, einen glänzenden assyrischen Palast der Vergangenheit vor sich zu haben. Berichte hiervon gingen um die ganze Welt und sorgten für Aufsehen. Bis zu dieser Zeit war Ägypten als die Wiege der Menschheit angesehen worden. Vom Zweistromland hatte ja nur die Bibel berichtet, und dies waren nach allgemeiner Einschätzung Legendenerzählungen, auch noch im 19. Jahrhundert. Der französische Staat unterstützte Bottas dreijährige Ausgrabungen bis 1850, obwohl ihm der türkische Gouverneur, dem das Land unterstand, manchen Stein in den Weg legen sollte. Die Grabungsanalyse ergab, dass es sich hier um einen Sommerpalast des Königs Sargon aus dem Jahre 709 v. Chr. handelte, der nach der Eroberung Babylons erbaut worden war. Eine Unmenge an Geräten und Waffen, Reliefs und Bildern wurde ans Tageslicht gebracht, von denen einige Monate später eine ganze Reihe im Pariser Louvre zur Besichtigung standen.
Botta schrieb ein umfangreiches Buch zu diesen klassischen Werken der Archäologie, das insgesamt fünf Bände umfaßte und bereits 1850 erschien.
Einem Deutschen ist die Entschlüsselung der mesopotamischen Keilschrift zu verdanken. Es war Georg Fritz Grotefend, der diese Inschriften zu Persepolis entzifferte. 20 Jahre später war es Jean François Champollion , der die ägyptischen Hieroglyphen entziffern sollte.
Ein Engländer hat unabhängig von Grotefend die Keilschriftkenntnisse in den Universitäten Europas ins Stadium der Lehrbarkeit gebracht. Mesopotamien aber war weiterhin fruchtbar: Man fand später eine ganze Bibliothek aus Tontafeln in Nippur.
Weblinks
- Wikipedia: Mesopotamien
- Wikipedia: Euphrat
- Wikipedia: Tigris
- Wikipedia: Zweistromland
- Wikipedia: Irak
- Wikipedia: Paul Emile Botta
- Wikipedia: Keilschrift