Girolamo Savonarola
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1452–1498
Girolamo Savonarola, geb. in Ferrara, Dominikaner und Sittenprediger des Spätmittelalters. Er gilt als mitverantwortlich für den Sturz der Medici-Herrschaft in Florenz 1494 zwecks politischer Neugestaltung dieser Stadt (1495). Sein Widersacher, der große Lorenzo de Medici, war 1492 verstorben. Nur vier Jahre später wurde Savonarola selber als Häretiker mit seinen Anhängern auf der Piazza della Signoria in Florenz gehängt und anschließend verbrannt (1498). Häresie bedeutet Ketzerei . Von der Kirche wegen der objektiven Schuldfrage, nämlich der Gehorsamsverweigerung, noch nicht heilig gesprochen.
Der junge Michelangelo gehörte häufiger zu den Besuchern seiner Predigten in Florenz. Es waren meist Predigten vom bald hereinbrechenden Strafgericht. Savonarola versuchte ohne Unterlaß, das städtische Leben nach streng asketisch-kirchlichen Grundsätzen umzubilden. Seine Anschuldigungen des Verfalls der Sitten am päpstlichen Hof wurde mit Predigtverbot bestraft. Die Gehorsamsverweigerung begründete er mit Berufung auf sein Gewissen, woraufhin er exkommuniziert wurde.
In diesem Zeitraum erschienen nicht weniger als 26 Auflagen der Vulgata des Hieronymus und 20 deutsche Bibelübersetzungen schon vor Luther.
Weblinks
- Wikipedia: Girolamo Savonarola