Frankreich im Zeichen der Revolution und Napoleons

Napoleon Bonaparte

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Napoleon Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard, Ölgemälde von Jacques-Louis David, Musée national du château de Malmaison - R.M.N., Rueil-Malmaison

Napoleon Bonaparte

1769–1821

Napoleon Bonaparte, geb. Ajaccio auf Korsika, gest. auf der Insel St. Helena an Magenkrebs.

1796 wird er französischer Oberbefehlshaber der Italienarmee.

Nach dem Friedensschluß von Campofornio beginnt sein Aufstieg zur Macht, 1798 findet seine Expedition nach Ägypten  statt. „Viertausend Jahre blicken auf Euch hinab“, erzählt er seinen Soldaten angesichts der Pyramiden.

Die Ehe mit Joséphine de Beauharnais sichert ihm die angestrebte Stelle in den herrschenden Kreisen. Seine Popularität führt zum Sturz des Direktoriums 1799, Napoleon wird Konsul (einer von insgesamt drei), bestimmt auf zehn Jahre. Im Innern setzt er ein zentralistisches Ordnungssystem im Geist eines aufgeklärten Absolutismus, macht sich selbst zum Konsul auf Lebenszeit (1802) und krönt sich 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen in der Kathedrale von Notre Dame. 1805 krönt er sich in Mailand zum König von Oberitalien.

Napoleon machte 3 Brüder zu Königen von abhängigen Territorien. Dazu schuf er eine Elite von Großwürdenträgern und Marschällen. In diesem Zuge ist auch die Stiftung der Ehrenlegion erfolgt.

Eine prunkvolle klassizistische Kunst im Empirestil verherrlichte die kaiserliche Macht, aber das geistige Leben unterlag der drückenden Zensur durch den Polizeiminister J. Fouché.

Die territoriale Neuordnung Deutschlands wurde 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluß eingeleitet und 1806 fortgesetzt durch den unter Napoleons Protektorat gebildeten Rheinbund. Damit war das alte Deutsche Reich aufgelöst.

Durch den beiderseitigen Imperialismus bedingt kam es bereits 1803 zum Wiederausbruch des Krieges zwischen Frankreich und England, der 1814/15 erst beendet wurde. 1806 erfolgte die Niederwerfung Österreichs und Preußens und führte zum französischen Bündnis mit Rußland.

Den Höhepunkt der Macht Napoleons erreicht dieser 1808 auf dem Erfurter Kongreß, auch äußerlich in Form einer großen Machtdemonstration. 1807 begegnen sich die polnische Gräfin Maria Walewska und Napoleon. Sie erhofft sich von ihm die Befreiung Polens, wird von dem Frauenheld zwar schwanger, aber den Staat gibt Napoleon nicht zurück. (Im Film „Conquest“ spielte die große Greta Garbo  die polnische Gräfin Walewska).

Der Scheidung von Joséphine folgt 1810 Napoleons Heirat mit der österreichischen Kaisertochter Marie-Louise, mit der einen Sohn bekommt.

1810 annektierte Frankreich Holland, die deutsche Nordseeküste und Lübeck. Es kam deshalb zu Interessenkonflikten mit Rußland (1812) und zum Bruch. Noch in diesem Jahr 1812 unternimmt Napoleon den russischen Feldzug mit der großen Armee, der im russischen Winter scheitern musste. Die Freiheitskriege, besonders die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 und die französische Niederlage 1815 bei Belle Alliance (Waterloo) führten zum Rückzug Napoleons auf französischen Boden, wo die Stimmung des Volkes gegen ihn schon vorher durch seine Unterdrückung aller freiheitlichen Regungen erheblich war. Blücher setzte an Neujahr 1814 mit seinen Truppen bei Kaub über den Rhein und marschierte nach Paris.

Der französische Senat entschied die Absetzung des Kaisers, Napoleon dankte in Fontainebleau ab und erhielt die Insel Elba als Souverän mit dem Kaisertitel.

1815 landet er überraschend in Cannes mit dem Ziel, nochmals die Macht zu ergreifen, aber sein Ende kommt noch im selben Jahr. Auf die englische Insel Helena verbannt, schreibt er seine Memoiren und stirbt dort 1821 an Magenkrebs oder, was nach neueren Erkenntnissen wahrscheinlicher ist, er wurde vergiftet. Sein Sarg wird erst 1840 nach Paris überführt und im Invalidendom beigesetzt.

 

Bild von Peter Hess. Die Völkerschlacht bei Leipzig, Oktober 1813. Österreich, Preußen, Rußland und Schweden stehen mit 320.000 Mann dem Heer Napoleons (185.000) gegenüber.
Bild von Peter Hess. Die Völkerschlacht bei Leipzig, Oktober 1813. Österreich, Preußen, Rußland und Schweden stehen mit 320.000 Mann dem Heer Napoleons (185.000) gegenüber.


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