Kelten und Germanen

Die Kelten

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Keltischer Kultwagen aus der Steiermark, 6. Jahrhundert v. Chr., der in der Hallstadtzeit offenbar verbreitet war und zur Totenbestattung u.a. verwendet wurde.
Keltischer Kultwagen aus der Steiermark, 6. Jahrhundert v. Chr., der in der Hallstadtzeit offenbar verbreitet war und zur Totenbestattung u.a. verwendet wurde.

Archäologische Funde haben das Volk der Kelten dokumentiert. Bis weit ins Mittelalter sind Kultur und Geschichte der Kelten für die europäische Kultur prägend gewesen. Sie waren ohne Zweifel Menschen der so genannten Eisenzeit , deren Beginn um 1100 bis 1000 v. Chr. anzusetzen ist.

Die Kelten

Der Überlieferung zufolge hatten die Kelten geistige und spirituelle Führer, die Druiden. Diese hatten besondere Fähigkeiten und Kenntnisse, die manche Schriftsteller mit den indischen Brahmanen verglichen. Verschiedene Historiker sprachen ihnen gar keine Volkszugehörigkeit zu, sondern bezeichneten sie als eine Mischbevölkerung, die sich nur durch eine gemeinsame Kultur und Sprache, nicht aber im biologischen Sinne auszeichneten. Bereits um 500 v. Chr. werden sie in der Antike erwähnt, mit Sicherheit aber hat es die Kelten einige Jahrhunderte früher schon gegeben.

Was ist ihre Heimat? Die Regionen Bayern, Böhmen, das Bodenseegebiet und auch Baden wird ihnen als Heimat zugerechnet, hinzu kommen einige Randgebiete, denn der bekannte keltische Handel mit Salz schlägt sich nieder in Begriffen wie Hallstatt, Halle, Schwäbisch Hall (hall = Salz). Ein Beispiel für die keltischen Ringwallsiedlungen findet sich als Heuneburg (= Hünenburg) in der Nähe von Sigmaringen. Offenbar wurde besonders intensiv mit den damaligen Mittelmeerländern ein reger Handel betrieben.

Nach den Funden bei „La Tène“ in der Schweiz spricht man von der Latène-Zeit als offenbar einer Zeit kulturellen keltischen Höhepunktes. Wanderungen und Plünderungen waren den Kelten nicht unbekannt. Die Geschichte sieht sie z.B. in Portugal, Gallien, Großbritannien, Irland und Italien auftauchen. Der Ausspruch „Vae victis“ – Wehe den Besiegten – wird einem ihrer Anführer zugeschrieben (4. vorchristliches Jahrhundert). Nach Christus gab es auch eine keltische Geschichtsphase in Anatolien, woher die Landschaftsbezeichnung „Galatien“ bzw. der Name „Galater“ stammt. Somit zogen die Kelten schon früh, etwa im 7. Jh. aus Böhmen und Bayern in viele Länder der damaligen Zeit. Bekannt ist ihre vorzügliche Kenntnis der Eisenverarbeitung, ihre kulturelle Befruchtung im frühmittelalterlichen Irland und ihre Bedeutung für die reiche Latène-Kultur. Lange Zeit dauerte es, bis die Römer die Kelten zurückzudrängen vermochten. Caesar gelang 51 v. Chr. die Eroberung Galliens und Jahrzehnte darauf die römische Besetzung Englands, nicht aber Irlands und Schottlands.

Die keltischen Städte („oppida“) waren bekannt für ihre Ringmauern, deren Steinmauern mit „murus Gallicus“ bezeichnet wurden. Bekannt wurde diese Phase nicht zuletzt durch Caesars Bericht „De bello Gallico“.

Der keltischen Religion, die noch grausame Menschenopfer kannte, hängen diese Kulthandlungen besonders deshalb nach, weil die gesamte Welt – abgesehen später von den Puniern (=Phönikern) – solche unheimlichen Bräuche nicht mehr auszuüben bereit war.

 



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