Die Ahnenreihe des Menschen

Der Ursprung - unsere Ur-Ur-Ahnen

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Unsere ältesten Ahnen gehören in die Ordnung der Herrentiere (= Primates). Sie turnten vor ca. 65 Mio. Jahren gegen Ende der Oberkreidezeit auf Ästen und Zweigen.

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Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus).

Vermutlich waren unsere Ur-Ur-Ahnen Insektenfresser  und entsprachen den heutigen madagassischen Mausmakis, die zu den Lemuren gehören. Aus Insektenfressern gingen die Halbaffen hervor. Ihr Ursprung liegt im europäisch-nordamerikanischen Raum, der sog. Norderde, die in der Oberkreide noch zusammenhing.

Im Paläozän  des Tertiärs existierten sowohl in Nordamerika als auch in Europa zahlreiche Halbaffenarten, davon überwiegend baumbewohnende, nachtaktive Kleinformen. Sie wurden (zunächst Aasfresser) bald Früchte- und danach Blattfresser. Aus Halbaffen gingen im Eozän  die Neuweltaffen  Süd- und Mittelamerikas hervor (Breitnasen-Affen). Die Altweltaffen  in Europa und Asien waren in vielen Merkmalen höher entwickelt als die Halbaffen, von denen sie abgeleitet werden. Sie besaßen z.B. eine schmale Nasenscheidewand und werden deshalb Schmalnasen-Affen genannt.

Ende des Alttertiärs gelangte die Stammgruppe der Altweltaffen  nach Afrika , wo sich die weitere Evolution vollzog. Die Entwicklung von Körpergröße und Gehirnvolumen führte im Miozän  zu den ersten typischen Menschenaffen (zwischen 23 und 9 Mio. Jahren). Zu ihnen gehören mit dem Proconsul und dem Ramapithecus auch die Ahnen der heutigen Gorillas bzw. des Orang-Utans. Gegenwärtig geht man davon aus, dass sich die Linie der Hominiden  (= Menschenartige) vor ungefähr 8 oder 7 Mio. Jahren in Afrika  von der Menschenaffenlinie getrennt hat. Die Form, die von den Menschenaffen zu den Australopithecinen  überleitet, ist bisher nicht bekannt. Es liegt für Paläontologen  hier eine Lücke von etwa 1,5 Millionen Jahren vor, die möglicherweise durch zukünftige Forschungen (Fossilfunde) noch ausgefüllt werden kann.

Als im Miozän  aus klimatischen Gründen die Urwälder schrumpften und sich offene Savannen  und Steppen ausbreiteten, behielt ein Teil der Menschenaffen die gewohnte Lebensweise im Urwald bei, während andere in der baumarmen Landschaft aufwuchsen, wo sie sich aufzurichten begannen und die zweibeinige Fortbewegung vervollkommneten. Die Beine wurden nun länger als die Arme, die Schnauze bildete sich allmählich zurück, da der Riechsinn an Bedeutung verlor und auch als Greiforgan entfiel. Dafür war das Tier nicht mehr so flink wie als Vierfüßer.

 



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