Der Zweite Weltkrieg

1939-1945 - Der Zweite Weltkrieg

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Der Zweite Weltkrieg, verlustreichster und verheerendster Krieg der bisherigen Geschichte, der hier nur in knapper Form skizziert werden kann und soll. Er kann nur zutreffend erfaßt werden, wenn das damals umfassende Wehrpotential der Kriegführenden als Mittel zur Verwirklichung machtpolitischer, rassenideologischer und wirtschaftlicher Ziele gesehen wird.

Der Zweite Weltkrieg

1939–1945

Der Zweite Weltkrieg. Zu Vorgeschichte, Anlaß und Durchführung dieses schrecklichen Krieges des sogenannten Tausendjährigen Reiches, das glücklicherweise nur zwölf Jahre bestand, gegen Polen, Dänemark, Norwegen, Frankreich , die neutralen Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg, Großbritannien (Luftoffensive), zu den Angriffen auf Jugoslawien und Griechenland  (1941) sowie zum Feldzug gegen die Sowjetunion (Beginn 22.06.1941) zwecks Gewinnung von „Lebensraum“ im Osten (Hitlers Buch Mein Kampf) und zum Kriegseintritt der USA wird auf einschlägige Literatur verwiesen.

Dieser Krieg war von Anfang an Hitlers Krieg, eine andere Schuldfrage stellt sich nicht.

Die Schaffung von Konzentrationslagern (KZ) und der Holocaust (grch.-lat. holocaustum = alles verbrannt, Bezeichnung für die Massenvernichtung von Juden durch das nationalsozialistische Regime im 2. Weltkrieg) sind das finsterste Kapitel deutscher Geschichte überhaupt. KZ (oder national-sozialistisch KL) steht für nichtmilitärische Internierungslager, in denen ohne rechtliche Grundlage und ohne Appellationsmöglichkeit tatsächliche oder potentielle politische Gegner des Regimes und andere diesem mißliebige Personen oder Bevölkerungsgruppen vor allem aus religiösen und rassistischen Gründen gefangengehalten wurden, seit 1937 auch „Volksschädlinge“ wie Asoziale, Arbeitsscheue, Berufsverbrecher, Sinti und Roma u.a.
Natürlich gab es bereits vor dieser Zeit historische Beispiele für solche Lager: im amerikanischen Sezessionskrieg  (1861-65), auf britischer Seite im Burenkrieg (1901), sogenannte Arbeitserziehungslager in der Sowjetunion (mit mehreren Millionen Häftlingen unter Stalins Herrschaft), ferner in Griechenland  (1967–74) und Chile (seit 1973), vornehmlich also unter Militärdiktaturen.

Kasernierte SS-Wachverbände (SS-Totenkopfverbände) unterstanden formell dem SS-Hauptamt, faktisch aber dem Reichsführer H. Himmler. Sieben solcher KZs bestanden bereits 1935 (darunter Dachau, Esterwegen und Oranienburg), dann kamen Sachsenhausen, Buchenwald, das Frauen-KZ Lichtenburg (seit 1939 Ravensbrück, Mecklenburg), Flossenbürg bei Weiden (Oberpfalz), Mauthausen (bei Linz) und nach 1940 Auschwitz, Bergen-Belsen (in Niedersachsen) und andere hinzu.

Die Gesamtzahl der Opfer von Konzentrationslagern der SS betrug wenigstens 500.000. Von diesen Arbeitslagern sind grundsätzlich zu unterscheiden die zur sog. „Endlösung der Judenfrage“ errichteten Vernichtungslager.
Der Nazi-Terror forderte den Tod von sechs Millionen Juden.

 

Anne Frank, im Oktober 1942.
Anne Frank, im Oktober 1942.

Mehr als symbolisch erinnert das Schicksal des 14-jährigen jüdischen Mädchens Anne Frank an diese Internierungslager. Das Tagebuch der Anne Frank (Het Achterhuis) ist das erschütternde Dokument dieses Terrors. Von den Nazis am 4. August 1944 im Amsterdamer Versteck durch Verrat entdeckt, wurde die ganze Familie verschleppt, in Gefängnisse gesperrt und verhört, nach kurzer Zeit im Durchgangslager Westerbork Anfang September 44 in Viehwagen nach Auschwitz transportiert. Ende Oktober wurden Anne und ihre Schwester Margot ohne ihre Mutter in das überfüllte Lager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide überführt. Die beiden Mädchen waren bald wie alle anderen Häftlinge nur noch Haut und Knochen. Neben Hunger, Durst Geschwüren und der Läuseplage kam noch der strenge Winter hinzu und beide erkrankten zusätzlich an Typhus. Nach vier oder fünf Monaten war ihr letzter Lebenswille zusammengebrochen. Zuerst starb Margot, bald darauf Anne zwischen Mitte und Ende März 1945.

 

Widerstand

Widerstandsbewegung ist eine Bezeichnung für die Opposition gegen den politisch- weltanschaulichen Totalitätsanspruch, gegen Gewaltherrschaft und Kriegspolitik der Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945. Aktiver Widerstand sollte das Regime untergraben. Pläne, Hitler zu verhaften, zerschlugen sich im September 1938 und November 1939 wegen ungünstiger äußerer Umstände. 1943/44 mißglückten mehrere Attentatsversuche. Treibende Kraft wurde seit 1943 Graf Schenk von Stauffenberg, damaliger Stabschef des Befehlshabers, der direkten Zugang zu Hitler hatte. Der Führer überlebte das Attentat am 20. Juli 1944 mit „Hilfe der Vorsehung“, wie er meinte und nahm durch Verfahren vor dem Volksgerichtshof blutige Rache an der Widerstandsgruppe. Vorsitzender NSDAP-Richter des Volksgerichtshofes war Roland Freisler, der die Justiz zum Terrorinstrument des Regimes pervertierte.

Das Attentat Graf Schenks von Stauffenberg, der die Hauptlast des Operationsplanes „Walküre“ trug, scheiterte, weil ein massiver Kartentisch und ein paar geöffnete Fenster ausreichten, um Hitlers Leben zu retten, wovon man de facto nicht ausgehen konnte. Zunächst lief die Operation wie geplant weiter, so auch in Paris , im Bereich des Generals von Stülpnagel. 1.200 Mitglieder von SS, Gestapo und Sicherheitsdienst wurden verhaftet. Auch in Berlin scheint Walküre zu funktionieren. Da spielt ein Wendehals der übelsten Sorte sein Spiel: Der Kommandierende des Ersatzheeres, Friedrich Fromm, der selbst seit langem von der Verschwörung wußte und mit ihr sympathisierte, sogar den Befehl für Walküre auslösen sollte, erfährt über Telefon von Keitel, dass Hitler am Leben ist und verweigert spontan die weitere Mitarbeit. Er wird festgenommen, und die Walküre-Befehle gehen jetzt über Telefon und Fernschreiber raus. Als Goebbels den Aufmarsch schwer bewaffneter Soldaten bemerkt, läßt er Otto E. Remer zu sich kommen, wo dieser entsetzt erfährt, dass Hitler lebt. Er nimmt Haltung an und Befehle entgegen. In der Bendlerstraße stürmen seine Truppen ihrerseits das Gebäude Stauffenbergs, nehmen ihn und seine Mitverschwörer fest und befreien Fromm, der nun sofort Stauffenberg sowie die Offiziere von Quirnheim und von Haeften von einem von Fromm selbst geleiteten Standgericht zum Tode verurteilen und im Hof des Bendlerblocks erschießen läßt. Generaloberst Beck erhält Gelegenheit zum Selbstmord.

 

Die Schauprozesse vor dem Volksgerichtshof unter dem gnadenlosen Bluthund Freisler enden für alle beteiligten Angeklagten natürlich mit dem Urteil Tod durch den Strang. Als General Erich Fellgiebel sein Todesurteil hört, sagt er ungerührt: „Beeilen Sie sich aber mit dem Aufhängen, Herr Vorsitzender. Sonst baumeln Sie früher als wir.“ In Berlin-Plötzensee werden die Urteile vollstreckt. Auch der Generaloberst Friedrich Fromm, mit seinem Verhalten maßgeblich für das Scheitern des Staatsstreichs verantwortlich, überlebt die von ihm Verratenen nicht lange. Man verurteilt ihn zum Tode „wegen Feigheit und Hochverrats.“

 

Alliierter Luftangriff während der Invasion 1944.
Alliierter Luftangriff während der Invasion 1944.

Einige wenige überleben ihre Todesurteile um einige Monate im Konzentrationslager. Admiral Wilhelm Canaris, Generalmajor Hans Oster und der Theologe Dietrich Bonhoeffer werden am 09. April 1945 in Flossenbürg erschossen. Wenig später rücken die Amerikaner in Bayern ein.

 

Stalingrad nach der Kapitulation. Reste der 6. Armee auf dem Weg in die Kriegsgefangenschaft.
Stalingrad nach der Kapitulation. Reste der 6. Armee auf dem Weg in die Kriegsgefangenschaft.

 

 



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