Der Nationalsozialismus

1920-1945 - Der Nationalsozialismus

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Der Nationalsozialismus war die Ideologie der maßgebend von Hitler begründeten und organisierten Bewegung (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Abk. NSDAP), die von 1920 bis 1932 in Deutschland  ständig an Einfluß gewann und von 1933 bis 1945 die Politik des Landes bestimmte.

Der Nationalsozialismus

1920–1945

Der Nationalsozialismus. Voraussetzungen für das Aufkommen dieser Bewegung waren u.a. die durch die Niederlage im 1. Weltkrieg 1918 und die Versailler Friedensbestimmungen verschärften Spannungen und Klassengegensätze im deutschen Volk (Gegnerschaft gegen Republik und Demokratie in bürgerlich-nationalen Kreisen), die durch die Inflation hervorgerufene Zerrüttung des deutschen Sozialgefüges, die Verarmung und Verunsicherung des Mittelstands, die außenpolitischen Belastungen (Reparationszahlungen) und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise  von 1929.

Darüber hinaus war sie als typische Massenbewegung eine Erscheinung der Zeit (Faschismus), die als nationalistisch-militante Reaktion auf den internationalen Sozialismus und Kommunismus ähnlich auch in anderen Ländern zu finden war.

Der Nationalsozialismus war kein geschlossenes Gedankensystem, sondern eine irrationale Weltanschauung, in deren Mittelpunkt Antisemitismus und Führerprinzip standen. Er lebte vor allem aus emotionalen Kräften, nicht aus einem klar durchdachten Programm oder System. Daher rührt auch sein dauernder Appell an Instinkt und Gefühl (Mythos von Blut und Boden), an Ehre und Pflichterfüllung und seine betonte Verachtung des Intellekts und der Intellektuellen. Höchstwerte waren Volk und Rasse, vorwiegend das eigene Volk arischer Abstammung. Alle nichtarischen, besonders jüdischen Bestandteile wurden grundsätzlich und mit erbarmungsloser Konsequenz durch Massenmord ausgemerzt. Die seit frühchristlicher Zeit in vielen Ländern praktizierte Verfolgung von Juden aus religiösen, politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Motiven gipfelte in der Verwirklichung des antisemitischen Programms der NSDAP, das sich zunächst gegen das deutsche Judentum (über 500.000 Personen im Jahr 1933, dies entsprach 0,8 % der Reichsbevölkerung), später gegen alle Juden im deutschen Machtbereich richtete.

Faschismus: italienisch fascismo (von fascio = Bund) ist die von Benito Mussolini 1922 zur Macht geführte politische Bewegung bis 1945, ein Sammelbegriff für autoritär-nationalistische Bewegungen, die i.d.R. antidemokratisch und antiliberal agieren und sich gegen Kommunismus und Sozialdemokratie stellen. Die Wendung nach rechts führte den Faschismus in Italien aus seiner Bedeutungslosigkeit zu großem Ansehen (1920). Seine Ausbreitung auf dem Lande führte gar zur Massenbewegung, 1921 wurde aus der Bewegung eine offizielle Partei. Ursprünglich ohne ideologische Grundlagen, nahm der Faschismus die Ideen des italienischen Nationalismus auf. Durch militärische Niederlagen in Nordafrika und Griechenland  wurde der faschistische Staat unter Mussolini mehr und mehr abhängig von seinen deutschen Verbündeten (bis 1943).

Max Beckmann, Schwarze Schwertlilien.
Max Beckmann, Schwarze Schwertlilien.

Entartete Kunst

1937

Nationalsozialisten starten die Aktion entartete Kunst. Max Beckmann  war als Expressionist ein damals überaus geschätzter Maler, der wie so viele andere von dieser kaum glaublichen Aktion betroffen war.

 

Die Kristallnacht von 1938

Kristallnacht, ebenso verharmlosende Bezeichnung Reichskristallnacht, oder auch richtigerweise Pogrom-Nacht genannt. Das Wort Pogrom stammt eigenartigerweise aus dem Russischen und bedeutet Verwüstung, eine mit Plünderungen und Gewalttaten verbundene Hetze, besonders gegen die Juden.
Es ist die Nacht vom 09. auf den 10.11.1938, in der in Deutschland  mehr als 8.000 Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürger sowie über 250 Synagogen zerstört und geplündert wurden. 91 jüdische Bürger wurden ermordet, mehr als 25.000 in Konzentrationslager  verschleppt.

Anlaß war der Tod des deutschen Botschaftssekretärs E. von Rath am 09.11.38 in Paris  durch ein Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan, dessen Eltern aus Deutschland  vertrieben worden waren. Am 12.11. wurden die Juden zudem von der Reichsregierung zu einer Sühneleistung von einer Milliarde Reichsmark und zur Beseitigung der Schäden auf eigene Kosten verpflichtet. Der Betrieb von Geschäften und Handwerk wurde ihnen untersagt, ferner eine Enteignung ihres Vermögens eingeleitet.

 



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