Aus Gesellschaft und Politik

Wladimir Iljitsch Lenin

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Lenin (li.) und Stalin 1923 in Gorki.
Lenin (li.) und Stalin 1923 in Gorki.

Wladimir Iljitsch Lenin

1870–1924

Lenin, richtiger Name Uljanow, Wladimir Iljitsch, russischer Politiker und Theoretiker des Sozialismus, gest. in Gorki bei Moskau.

Aus kleinadlig-bürgerlichen Verhältnissen stammend, studierte Lenin Rechtswissenschaft, stieß früh zur revolutionären Bewegung, gründete 1895 den Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse, wurde für drei Jahre bis 1900 nach Sibirien verbannt und ging dann nach London, München und Genf.

Hier bereitete er eine zentralisierte Partei von Berufsrevolutionären vor.
Dieser Parteistatus spaltete die Russische Sozialdemokratische Arbeiterpartei auf ihrem 2. Kongreß in Brüssel und London in die Gruppe der Bolschewicki (Mehrheitler) unter Lenins Führung und der Menschewicki (Minderheitler).

Im ersten Weltkrieg in der Schweiz lebend, gründete er zuvor 1912 ein rein bolschewistisches Zentralkomitee und gab das Zentralorgan Prawda heraus.

In der Schweiz erschien seine Schrift Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, nach Unruhen im Lande floh Lenin nach Finnland, nahm dennoch Einfluß auf den Aufstand, in dem die Bolschewicki unter Leo Trotzkijs Leitung in Petrograd (1914–24 Name von St.Petersburg) die Macht erlangten.
Diese bolschewistische Revolution fand am 25. Oktober bis 07. November 1917 statt.

Als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare war er maßgeblich an der Durchsetzung der bolschewistischen Macht im russischen Bürgerkrieg beteiligt.

1921 leitete er die Unterbindung jeder offenen Diskussion in der Partei ein, warnte in seinem Testament  die Partei vor der Belassung J. Stalins als Generalsekretär der Partei und starb nach mehreren Schlaganfällen, die ihn seit 1922 befielen, im Jahre 1924.
Bestattet wurde er in einem eigenen Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau.

Er war ein großer Stratege und Taktiker, entwickelte eine eigene Theorie des Imperialismus.
Die Dogmatisierung seines Denkens, den Leninismus, zum Marxismus-Leninismus entwickelten allerdings seine Nachfolger.

Leninismus: die von W.I. Lenin vorgenommene Anpassung der marxistischen Lehre an die Bedingungen im Rußland des 20. Jahrhunderts. Das Proletariat sollte im Bündnis mit der Bauernschaft die Führungsrolle in der kommenden bürgerlichen Revolution übernehmen. Die These, dass der Aufbau des Sozialismus in einem Lande (ohne die Nachbarländer also) möglich sei, stellte erst Jos. Stalin auf.

 



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