Aus Gesellschaft und Politik

Graham Greene

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Orson Welles als Harry Lime.
Orson Welles als Harry Lime.

Graham Greene

1904–1991

Graham Greene, geb. in Berkhamstead (Herfordshire), englischer Erzähler, Journalist und Filmkritiker.

Greene trat 1926 zum Katholizismus über, lebte längere Zeit in Westafrika und Mittelamerika.

Seine Erzähltechnik ist stark beeinflußt vom Film und vom Kriminalroman. Eine spannende Handlung ist das Gerüst für eine allegorische Aussage.

Greene suchte stets eine Antwort auf die Frage, wie der sündige, von Gott abgefallenen Mensch  der Gegenwart die göttliche Gnade erlangen kann.

 


Werke:
Zwiespalt der Seele, Orientexpress, Das Attentat, Am Abgrund des Lebens, Die Kraft und die Herrlichkeit, Das Herz aller Dinge, Das Ende einer Affaire, Der dritte Mann (1951), Der stille Amerikaner, Unser Mann in Havanna, Die Stunde der Komödianten.

Von ihnen erlangte für die Filmgeschichte Der dritte Mann den Stellenwert des absoluten Weltklassikers, mit Orson Welles als Hauptdarsteller sowie der Begleitmusik des Zithermotivs.

Nehmen wir dies vorweg, obwohl die düstere Ballade vom „dritten Mann“ vom Wien der Nachkriegszeit handelt, von Überlebenden eines totalen Krieges inmitten von Ruinen.
Ein Amerikaner sucht seinen Freund Harry Lime, der hier Schwarzmarktgeschäfte getrieben hat und bei einem Verkehrsunfall angeblich zu Tode gekommen sein soll. Harry Lime ist aber nicht tot. In dem Sarg, der auf dem Zentralfriedhof liegt, steckt ein anderer Mann. Harry Lime lebt unsichtbar im Dämmer der verwundeten Stadt. Man hört nur, wie seine einsamen Schritte über den menschenleeren Gehsteig tappen, man sieht nur seinen Schatten, den eine Straßenlaterne auf ein Haustor wirft. Als er schließlich in einer Kabine des Riesenrades seinen Freund trifft, erklärt er ihm seine fadenscheinige Philosophie, mit der er den Verkauf von mit Zucker verdünntem Penicillin  zu rechtfertigen versucht, an dem einige Kinder gestorben sind. Was sind schon diese paar Morde auf Entfernung im Vergleich zu den Massenmorden auf Befehl während des Krieges? Eine der letzten Szenen des Films, in der Harry Lime, von der Polizei verfolgt, in die Kanalisationsschächte des Wien-Flusses flüchtet, dort von seinem Freund gestellt und erschossen wird, bleibt im Gedächtnis haften. Diese blanke Verzweiflung in den Augen Harry Limes  (Orson Welles), der nackte Blick eines gehetzten Tieres, das zugleich um Gnade und um den erlösenden Todesstoß fleht, dieses ganze Paket ist von Carol Reed bezüglich Handlung, Fotografie und Filmtechnik einmalig inszeniert worden.

 

Exkurs in die weitere Filmlandschaft

Die Filmwirtschaft gebar natürlich eine ganze Reihe hervorstechender Highligths, die nicht aufzuzählen sind.
Lediglich stellvertretend für viele andere Streifen stehen z.B. Alexis Sorbas  mit dem großartigen Anthony Quinn, Die zwölf Geschworenen, Casablanca mit Humphrey Bogart, Zwölf Uhr mittags, Ein Herz und eine Krone (Gregory Peck und Audrey Hepburn), El Cid  (Charlton Heston), Die Mausefalle (Jean Gabin), Der Raub der Sabinerinnen (Martin Held), Verdammt in alle Ewigkeit (From here to Eternity).



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