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Sigmund Freud

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Sigmund Freud 1926

Sigmund Freud, Foto (1926): Ferdinand Schmutzer.

Sigmund Freud

1856-1939

Sigmund Freud wurde 1856 in Freiberg (Böhmen) geboren und lebte bis zu seinem Tode 1939 in London.

Er ist der Begründer der Psychoanalyse.

Freud war vor den Nationalsozialisten nach London emigriert.

Vom Darwinismus beeindruckt und überzeugt, da dieser „eine Erklärung der Welt“ gab, zeichnete diesen Bücherwurm bereits sehr früh eine nie ermüdende Arbeitslust aus.

Nach dem Studium der Medizin wollte Freud den berühmten Charcot in der Pariser Salpêtrière hören, der sich mit Studien über Hypnose befaßte (bereits das große Kulturvolk der Sumerer kannte die Hypnose und wendete sie bei seelisch-geistigen Erkrankungen an).

Für Freud kristallisierte sich die Überzeugung und Annahme heraus, dass die Sexualität der in den Hintergrund des Bewußtseins geschobene Grund für die Hysterie und Neurose sei. Gegen seine später postulierte Psychoanalyse (er hatte die Hypnose aufgegeben und ließ die Patienten nur noch „auf dem Sofa liegen und erzählen“), mit der man emotional und mental gestörte Patienten eventuell heilen kann, formierte sich sehr bald ein ungeheurer Widerstand sowohl in der breiten Masse als auch unter den Gebildeten.

Aber die wissenschaftliche Entdeckung des Unbewußten war eine erstaunliche Tat und für Freud so aufregend, dass dies ihm wichtiger als alles andere erschien.

Das Ich, die Libido, der Sexualtrieb, der Todestrieb und die Regression (Beginn einer Neurose) sind bei ihm Begriffe geworden, die damals aber zur Zeit viktorianischer Prüderie das geltende Menschenbild moralisch verunstalteten. Was nicht sein darf, das nicht sein kann.

Nach Freud herrscht das Lustprinzip unumschränkt, sowohl im Anfang der menschlichen Existenz bei den Primitiven als auch zur Zeit der frühen Kindheit, das heißt der individuellen Primitivität.
Freud kommt zu dem erstaunlichen Resultat, dass der Mensch  nur ein Anhang zu seinen sexuellen Wünschen ist. Nur der Todestrieb ist neben dem Sexualtrieb der machtvollste Antreiber allen menschlichen Tuns. Die sexuelle Triebkraft (Libido) ist nach Freud der ausschlaggebende Faktor des menschlichen Verhaltens.

1910 kommt es zur Gründung der Internationalen psychoanalytischen Vereinigung.

In den Vereinigten Staaten von Amerika  fand die Psychoanalyse die größte Resonanz. Hier wurde der Psychoanalytiker sehr bald schon für unentbehrlicher gehalten als der Hausarzt.

Die chronisch verfügbare Sexualität darf der Mensch  übrigens als unmittelbares Erbe seiner Vorfahren, der Menschenaffen , ansehen. Dafür fehlt auf der anderen Seite nicht nur den Schimpansen ein regulierender Moralcodex, den sie jedoch vermutlich nicht nennenswert vermissen.

 



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