Schriftsteller und Philosophen

Hugo von Hofmannsthal

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Szene einer Jedermann-Aufführung.
Szene einer Jedermann-Aufführung.

Hugo von Hofmannsthal

1874–1929

Hugo von Hofmannsthal, Schriftsteller.

Er beschäftigte sich schon ab 1903 mit der Figur des Jedermann, die er in dem englischen Drama Everyman aus dem Jahr 1490 kennen gelernt hatte.

Der Theaterregisseur Max Reinhardt (1873-1943) inszenierte die Urfassung von Hofmannsthals Jedermann in einem Berliner Zirkuszelt.
1920 rief er mit einer Überarbeitung des Stückes die Salzburger Festspiele ins Leben.

Mittlerweile gilt das Stück als Höhepunkt in einer Schauspielerkarriere. Berühmte Darsteller wie Maximilian Schell, Attila  Hörbiger, Ewald Balser, Will Quadflieg, Helmut Lohner, Klaus Maria Brandauer, Curd Jürgens, Senta Berger oder Christine Kaufmann (als Buhlschaft), zuletzt Veronica Ferres und Peter Simonischek hielten das Publikum in Atem.
Das Salzburger Festival hat sich jedenfalls bis heute seinen Glanz erhalten.

Unweit von Wien hatte sich Hofmannsthal nach seiner Heirat ein Barockhaus in Rodaun zugelegt, wo sich im Gästebuch viele bekannte Besucher eintrugen: Zu ihnen gehörten Gerhard Hauptmann, Thomas Mann , Rudolf Alexander Schröder, Rainer Maria Rilke  und Richard Strauss.

 

Im Mittelpunkt dieses Mysterienspiels steht das Sterben des reichen Mannes, den der Tod holt. Es ist geeignet für jedermann, der über das eigene letzte Stündlein nachzusinnen bereit ist. Erfolgreiche Manager könnten jedenfalls ins Grübeln kommen, wenn der Held des Stückes auf dem Sterbebett über seine Immobilien sinniert und von anderen Vermögenswerten prahlt.

Die erste Jedermann-Aufführung fand am 22. August 1920 statt. Ein Zeitgenosse schildert sie so: „Vom Westen her zogen dunkle Gewitterwolken über die Stadt, und jeden Augenblick konnte ein Regen losbrechen. Aber als Alexander Moissi das Vaterunser sprach, brach die Sonne durch, die weißen Türme des Domes erstrahlten in hellem Licht, und Max Reinhardt, der durch ein Fenster von der Höhe der Domorgel dem Spiel folgte, war vor Bewegung kaum mehr fähig zu sprechen.“

 

1938 verschwand nach der Annektierung Österreichs durch Hitler der Jedermann von der Bildfläche, um 1945 wieder neu zu erstehen.

Der Tod, mit dem sich der Dichter in seinem Werk oft befaßte, ereilte ihn selbst, als er 1929 zum Begräbnis des einzigen Sohnes gehen wollte, der sich zwei Tage zuvor erschossen hatte. Ein Schlaganfall beendete sein Leben.

 



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