Europäische Höhepunkte in Musik und Dichtung

Franz Schubert

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Der typische Schubert am Klavier (um 1820). Wie schwerelos gleiten seine Finger über die Klaviertasten.
Der typische Schubert am Klavier (um 1820). Wie schwerelos gleiten seine Finger über die Klaviertasten.

Franz Peter Schubert

1797–1828

Franz Peter Schubert, geb. in Wien und dort an einer Typhus-Epidemie verstorben, nicht an der Lues, die er sich unglücklicherweise in einem Bordell zugezogen hatte.

Geboren als zwölftes von vierzehn Kindern in bescheidenen Verhältnissen. Der Papa war ein armer Schulmeister, das Schulhaus gleichzeitig die Familienwohnung.

Franz wurde nur 1,56 Meter groß, war rundlich und extrem kurzsichtig, von gedrungener Statur und niedriger Stirn. „Beim Gehen zog er die Schultern hoch, so dass er noch kleiner wirkte“, berichten Zeitgenosssen. Zugleich war er überaus schüchtern. Seine musikalische Begabung war jedoch überragend.

In den Klavierstücken kommt diese überragende Begabung und Bedeutung besonders zum Ausdruck. Allein in seinem letzten Lebensjahr 1828 komponierte er nicht weniger als elf Impromptus. Sie sind wahrhaft Meisterwerke von grenzenloser musikalischer Phantasie. In all diesen Impromptus kommen gänzlich verschiedene Stimmungen zum Ausdruck.

Das Lied von der Forelle gehört zu einer Reihe von Liedern, die von Schubert in anderen Kompositionen wieder aufgegriffen wurden. Das Forellenquintett ist eines der meistbeliebten Kammermusikwerke Schuberts, besteht aus fünf statt üblicherweise vier Sätzen und aus Geige, Bratsche, Cello, Kontrabaß sowie Klavier. Grandios geradezu die Darstellung von fließendem Wasser durch Springen von einer Tonart zur anderen.

An Liederzyklen schrieb er Die schöne Müllerin und Winterreise. Von Schuberts Sinfonien am berühmtesten ist die Nr. 7, b-Moll, die Unvollendete, nur aus zwei Sätzen bestehend. Sie wurde zu seinen Lebzeiten nicht einmal uraufgeführt, da sie von ihm zur Seite gelegt worden war.

Für ein eigenes Klavier besaß Schubert nie genug Geld. Der freudlose Liederzyklus Winterreise zeugt von depressiven Stimmungen, zu denen er krankheitsbedingt neigte. Nur ein einziges öffentliches Konzert verbuchte er im März 1828. Unglücklicherweise war der Auftritt des jungen Violinisten und Wunderknaben Niccolo Paganini für die Musikkritiker Anlaß genug, Franz zu übersehen. Während eines Urlaubs im Oktober dieses Jahres verbrachte er die meiste Zeit an Haydns Grab, in Trübsal versunken. Bei der Rückkehr nach Wien erkrankte er an Typhus und verstarb an den Folgen dieser Infektion.

Erst nach seinem Tod wurde er als genialer Komponist anerkannt, eine kaum glaubliche Ironie des Schicksals.

Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe.“ (Franz Schubert 1822)



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