Komponisten des Barocks

Johann Sebastian Bach

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Bach

Johann Sebastian Bach im Alter von 61 Jahren (Portrait, Kopie oder zweite Version eines Bildes von 1746); Privatsammlung William H. Scheide, Princeton, New Jersey, USA.

Johann Sebastian Bach

1685–1750

Johann Sebastian Bach, * in Eisenach, + in Leipzig.

Der für die deutsche Musikgeschichte bedeutendste Barockmusiker. Beethoven  sagte einmal, „nicht Bach, Meer müßte er heißen“.

Johann Sebastian war der Sohn des Stadtmusikers Ambrosius Bach und gehörte somit zu dieser weitverzweigten thüringischen Musikerfamilie Bach.

Bachs Werke sind der musikalische Ausdruck der Reformation. Die Mutter starb, als er neun Jahre alt war, acht Monate später sein Vater. Johann Sebastian fand Aufnahme im Hause seines ältesten Bruders Johann Christoph, der ihm Klavierstunden gab. Geige spielen hatte er vom Vater gelernt. Stationen seines Lebens sind in Kurzfassung Lüneburg (Michaelisschule), Mühlhausen, Weimar und Leipzig. Johann Christoph war ein Schüler Johann Pachelbels, der (1653-17o6) Organist in Eisenach, Erfurt, Stuttgart und seit 1695 an der Sebalduskirche in Nürnberg Orgelmeister der Generation vor Bach war, auf den er gewirkt hat.

 

Die Oper ließ ihn kalt, Bachs Instrument war die Orgel. Corelli gefiel ihm, Vivaldis Violinkonzerte bezauberten ihn, wie denn auch dessen Einfluß z.B. in den Brandenburgischen Konzerten spürbar ist. Seine erste Gemahlin Maria Barbara schenkte ihm sieben Kinder, starb aber schon 1720. Die 20-jährige Anna Magdalena wurde seine zweite Frau, als Bach selbst 36 Jahre zählte. „Sie sang einen hellen Sopran“, formulierte Bach.

1723 wurde er Thomas-Kantor in Leipzig, nachdem Telemann abgelehnt hatte, und blieb es bis zum Lebensende. 1747 folgte er, drei Jahre vor seinem Tode, der Einladung Friedrichs des Großen nach Potsdam. Anlaß war dessen Bitte, Bach möge ihm doch auf den neuen Silbermann-Klavieren vorspielen. Der Überlieferung nach war Friedrich „begeistert“.

 

Das wohltemperierte Klavier, autographe Titelseite 1722, Berlin, Deutsche Staatsbibliothek.
Das wohltemperierte Klavier, autographe Titelseite 1722, Berlin, Deutsche Staatsbibliothek.

Bach hinterließ ein schier unerschöpfliches Werk, wobei Grundlage seiner Satztechnik der Generalbaß blieb. Die Fuge erhielt durch Bach ihre höchste Durchbildung und ist vielleicht die reinste Verwirklichung seiner musikalischen Denkweise. Die Brandenburgischen Konzerte sind unvergleichlich und übertreffen an Dichte alles Zeitgenössische. Während der ersten Jahre in Leipzig entstand die Hauptmasse der Kirchenkantaten, Passionen und Motetten.

Kontrapunktische Meisterwerke sind Das Wohltemperierte Klavier, Das Musikalische Opfer und die Kunst der Fuge.

Bei Zeitgenossen war Bach vor allem durch sein virtuoses Klavierspiel berühmt, wurde dann zeitweise regelrecht vergessen. Nach 1800 erst weckte die begeisterte Biographie J. N. Forkels eine Vorstellung von Bachs Bedeutung, und die Aufführung der Matthäuspassion durch Mendelssohn in Berlin 1829 lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf Bach.

Ein Bach-Archiv in Leipzig und ein Bach-Institut in Göttingen dienen der Bach-Forschung, besonders der neuen kritischen Ausgabe aller Bachschen Kompositionen.

 

Innenräume im Bach-Haus, zugleich Gedenkstätte in Eisenach.
Innenräume im Bach-Haus, zugleich Gedenkstätte in Eisenach.

Zum Leben Bachs bleibt anzumerken, dass er in seinen letzten Lebensjahren an einem Augenleiden litt, das zur Erblindung führte. Aus seinen beiden Ehen gingen 11 Söhne und 9 Töchter hervor, von denen nur fünf Söhne und vier Töchter den Vater überlebten, darunter waren vier bedeutende Musiker.

Sein Sohn Carl Philipp Emanuel Bach (gest. 1788) wurde 1740 Kammercembalist Friedrichs des Großen und Nachfolger seines Paten Telemann in Hamburg.

 

Das Bach-Bild an der Wand stammt von Johann Jakob Ihle aus den Jahren 1722>23. Die Sammlung von 164 Musikinstrumenten ist dem Stuttgarter Hofkapellmeister Aloys Obrist zu verdanken.
Das Bach-Bild an der Wand stammt von Johann Jakob Ihle aus den Jahren 1722>23. Die Sammlung von 164 Musikinstrumenten ist dem Stuttgarter Hofkapellmeister Aloys Obrist zu verdanken.


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