Von Benvenuto Cellini bis zum Ende des Jahrhunderts

William Shakespeare

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Shakespeare

William Shakespeare, Portrait, National Portrait Gallery, London.

William Shakespeare

1564–1616

William Shakespeare aus Stratford-on-Avon, englischer Dramatiker, Schauspieler und Dichter, wahrscheinlich am 23.04.64 geboren und am 23.04.1616 gestorben, unterschrieb selbst mit Shakspere oder Shakspeare, hinterließ außer sechs Unterschriften keine handschriftlichen Zeilen. Der Vater war Handschuhmacher, Produktenhändler, zeitweise auch im Stadtrat und Bürgermeister.

William heiratete 1582 die acht Jahre ältere Anne Hathaway  aus dem benachbarten Shottery, aus der Ehe entsprossen die Kinder Susanna mit den Zwillingen Hamnet und Judith. In London betätigte sich der Vater als Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Bühnenschriftsteller, wurde der erfolgreichste Bühnenautor seiner Zeit und Teilhaber am Globe Theatre. Er kam rasch zu Wohlstand. 1611 erfolgte der Rückzug von der Bühne und ein Umzug nach Stratford.

Shakespeare schrieb fast ausschließlich für das Theater des Volkes.

Literarisch groß wurde er mit den Verserzählungen „Venus und Adonis“ und „The rape of Lucrece“ (dieVergewaltigung der Lukrezia), beide meisterhafte Gesellschaftsdichtungen, zudem schrieb er Sonette. Die Chronologie seiner Dramen ist unklar.

Sie umfaßt insgesamt vier Schaffensperioden. Beginnend mit der Trilogie „Henry VI.“, der Rachetragödie „Titus Andronicus“ und der romantischen Tragödie „Romeo and Juliet“.Es folgten Komödien wie die „Comedy of errors“ und höfische Lustspiele. Später entstanden die Königsdramen, in denen er seinen Historienstil gefunden hatte, die Gruppierung um eine überragende Persönlichkeit. Daneben schrieb er den „Kaufmann von Venedig“, „Die lustigen Weiber von Windsor“, „Viel Lärm um nichts“ (Much ado about nothing), „As you like it“ (Wie es Euch gefällt) und „Was Ihr wollt“ (What you will).

In eine dritte Periode fallen die großen Tragödien wie „Julius Caesar“, „Hamlet“, „Troilus und Cressida“. Zwei bittere Komödien sind „All’s well that ends well“ und „Measure for measure“ (Maß für Maß). „Othello“ ist die Tragödie der Eifersucht, „Macbeth“ die Tragödie des Ehrgeizes, „King Lear“ ein Stück aus der sagenhaften britischen Vorzeit.

Es folgten hierauf wahrscheinlich die Römerdramen wie „Anthony and Cleopatra“.

Das Wintermärchen („A winter’s tale“) und der Sturm („The tempest“) fallen in Shakespeares vierte Schaffensperiode. Zu keinem seiner Stücke hat Shakespeare die Handlung selbst ersonnen. Er nahm den Stoff, wo er ihn gerade fand. Es kam ihm also nicht auf Erfindung, sondern auf Gestaltung an. Inwieweit persönliches Erleben in sein Werk eingegangen ist, ist nicht bekannt. Er ist jedenfalls der typische Repräsentant der englischen Renaissance, die dem Mittelalter viel stärker verbunden war als die italienische. „Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich unsere Schulweisheit nichts träumen lässt.“, läßt er den Hamlet sagen.

 

Zimmer, in dem Shakespeare das Licht der Welt erblickte.
Zimmer, in dem Shakespeare das Licht der Welt erblickte.

Die Hingabe an das Naturerlebnis ist unzweifelhaft. Shakespeare vertritt ein tolerantes Christentum , lehnt Puritanismus entschieden ab. Er ist durchdrungen von dem Glauben an eine Vorsehung, die das Schicksal des Menschen lenkt, ebenso von der Notwendigkeit der Gnade.

 

Der Dichter ringt leidenschaftlich mit den Welträtseln, dem Verhältnis von Sein und Schein, Chaos und Ordnung, Dauer und Vergänglichkeit. „Wir sind solcher Stoff, wie der zu Träumen; unser kleines Leben umfaßt ein Schlaf.“ (Prospero im Sturm), gemeint ist eine magisch-mystische Welt. Im Macbeth heißt es: „Das Leben ist ein wandelnder Schatten nur  ... ’s ist ein Märchen, erzählt von einem Narren, voll Klang (Lärm) und Wut, bedeutend –nichts.“, ohne Zweifel in einer Lebensperiode großen Pessimismus des Dichters geschrieben.

 

Shakespeares Geburtshaus.
Shakespeares Geburtshaus.


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