Von Benvenuto Cellini bis zum Ende des Jahrhunderts

Heinrich VIII. und Elisabeth I.

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Heinrich VIII. von England, gemalt von Hans Holbein d. Jüngeren.
Heinrich VIII. von England, gemalt von Hans Holbein d. Jüngeren.

Heinrich VIII., dessen Kopf-ab-Mentalität und Machtinstinkt nicht nur ausgeprägt, sondern in ganz Europa bekannt war, war der Sohn Heinrichs VII. aus dem Hause Tudor und Vater von Elisabeth I. von England.

Heinrich VIII.

Regentschaft von 1509 bis 1547.

Einem siegreichen Krieg gegen Frankreich  (1511-1515) folgte fast gleichzeitig der gegen den Schottenkönig Jakob IV., den er bei Flodden Field schlug. Unter dem Einfluß des Kardinals Wolsey leitete Heinrich eine Politik des Gleichgewichts zwischen Karl V.  und Frankreich  ein, das er aber anschließend erneut bekriegte, wobei er Boulogne gewann.

Obwohl gläubiger Katholik (Papst Leo X. verlieh ihm den Titel Fidei defensor), trennte er England von der römischen Kirche . Der Grund war sein Wunsch, sich von seiner Gattin Katharina von Aragonien scheiden zu lassen, um sein Verhältnis zu Anna Boleyn zu legitimieren. Der Papst  verweigerte die Zustimmung, und Heinrich ließ die Ehe durch Erzbischof Thomas Cranmer 1533 für nichtig erklären. Das Parlament folgte dem König auf seinem weiteren Weg der Begründung des königlichen Supremats über die Kirche  und der Einziehung der Klöster. Wolseys Nachfolger als Lordkanzler wurden Thomas More und sechs Jahre darauf Thomas Cromwell, der die Grundlagen für den modernen zentralistischen Staat legte. Die Bannbulle des Papstes veranlaßte Heinrich zum Anschluß an den deutschen Protestantismus.

Heinrich ließ auch die Mutter Elisabeths, Anna Boleyn, hinrichten. Ihre Nachfolgerin, Johanna Seymour, starb nach der Geburt Eduards VI. Auf Cromwells Rat hin heiratete Heinrich Anna von Cleve, die ihm aber so sehr mißfiel, dass er sich scheiden und Cromwell deshalb hinrichten ließ. Die fünfte Gattin, Katharina Howard, endete wie Anna Boleyn, aber die letzte, Katharina Parr, überlebte ihn endlich. Als Mensch  war Heinrich eitel, selbstherrlich, brutal und prachtliebend.

 

Abb. 101: Heinrich VIII. von England, gemalt von Hans Holbein  d. Jüngeren.

 

Marcus Gheeraerts (II) - Portrait of Queen Elisabeth I - WGA08658

Portrait von Königin Elisabeth I., National Portrait Gallery, London.

Elisabeth I.

1533-1603

Elisabeth I. von England, Tochter Heinrichs VIII.

Elisabeth I., geb. 1533 in Greenwich, lebte bis 1603 (Richmond), wurde nach der Hinrichtung ihrer Mutter für illegitim erklärt, aber zusammen mit ihrem Halbbruder Eduard sorgfältig erzogen. 1558, nach dem Tode Marias der Katholischen, wurde sie vom Parlament als Herrscherin anerkannt und stellte die anglikanische Staatskirche wieder her. Sie schonte die Katholiken, um den Anschluß Spaniens und des Papstes an ihre katholische Nebenbuhlerin Maria Stuart von Schottland zu verhindern. Maria, die 1568 nach England fliehen musste, wurde inhaftiert, und Befreiungsversuche schlugen fehl. Elizabeth unterstützte die englische Freibeuterei auf dem Ozean gegen die spanische Macht (Francis Drake u.a.), und der Sieg gegen die spanische Armada (= bewaffnete Macht) brachte ihr einen weltgeschichtlichen Erfolg. Englands Regierung hatte ihren Höhepunkt erreicht.

Wegen Teilnahme an Verschwörungen wurde Maria Stuart 1587 hingerichtet.

 



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