Das 15. Jahrhundert

Johannes Hus

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Johannes Hus auf dem Scheiterhaufen

Johannes Hus auf dem Scheiterhaufen. Radierung von Bernhard Rode, undatiert (um 1780); Kunsthalle Kiel.

Johannes Hus

Um 1370–1415

Der tschechische Bauernsohn Johannes Hus (auch Jan Huß genannt), geb. um 1370, wird auf dem Konstanzer Konzil entgegen der Zusage, freies Geleit zu erhalten, verbrannt. Hus verband kirchliche Reformideen mit tschechischen Nationalzielen. Theologisch war er von Wyclif abhängig und übernahm dessen Prädestinationslehre. Hus wandte sich gegen Verweltlichung und Güterbesitz des Klerus. Bereits 1411 war er exkommunuziert worden. „Sancta simplicitas“ sollen seine letzten Worte angesichts des Scheiterhaufens gewesen sein.

In seinen letzten Tagen in Konstanz wuchs Hus zu jener heroischen Größe empor, die für alle Zeiten so denkwürdig bleibt. Singend und betend schied er aus dem Leben. Einen Widerruf lehnte er mit den Worten ab: „Was immer ich sagte und schrieb, war stets für die Wahrheit.“

 



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