Das 13. und 14. Jahrhundert

Marco Polo

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Marco Polo traveling

Marco Polo auf Reisen, Miniatur aus dem Buch "Die Reisen des Marco Polo" ("Il milione").

Marco Polo

1254-1324

Marco Polo aus Venedig , bedeutendster Reisender seiner Zeit, gelangt mit Vater und Bruder nach China, wird Statthalter in Peking und kehrt reich begütert nach 21 Jahren (?) nach Hause zurück. Ursprüngliche Zweifel an seiner Geschichte sind heute weitestgehend ausgeräumt.

Was Marco Polo nach seiner Rückkehr aus China zu erzählen wußte, hat diesen Weltreisenden in Sachen Entdeckung und Forschung bis an sein Lebensende verfolgt. Sogar in seiner Vaterstadt Venedig  nannte man ihn Millionenschwindler, und noch auf dem Sterbebett bekam der gläubige Christ Besuch von Abgesandten der Kirche , die ihm fürchterliche Höllenstrafen androhten, wenn er nicht endlich das Geständnis ablege, dass seine Berichte erlogen seien.

Marco Polo jedoch starb, ohne auch nur ein Wort davon zurückzunehmen. Denn der Reisende hatte nur niedergeschrieben, was er im Land China gesehen und am Hof des mongolischen Großkhans und chinesischen Kaisers Khubilai erlebt hatte. Khubilai, ein Enkel des mongolischen Reichsgründers Dschingis-Khan , hatte seine Residenz von Karakorum in den Steppen seines Stammlandes nach dem eroberten Peking verlegt und dort eine höfische Pracht entfaltet, die ihresgleichen suchte.

Wie berichtet, umschlossen die äußeren Mauern der Residenz ein Gebiet von 64 Quadratkilometern; jede Seite war acht Kilometer lang, die innere Mauer sechs Kilometer. Der Palast selbst soll einen Kilometer lang, einen breit gewesen sein und bis unter das Dach voll mit kostbarsten Schätzen. Des Kaisers Gewänder füllten zwei Häuser, und in seinem Marstall standen zehntausend weiße Rösser. In den kühlen Bergen besaß Khubilai zudem eine Sommerresidenz und überall im Land Jagdschlösser. Marco Polo berichtete von den technischen und sozialen Einrichtungen des Mongolenstaates, von prächtigen Heerstraßen und kaum glaubhafter Pracht.

Er hat nach Berichten von Historikern, die alte Handschriften suchten und durchsuchten (z.B. der Japaner Naito, der Schwede Sven Hedin, Sir Aurel Stein und Walther Heissig, der Bonner Gelehrte für zentralasiatische Kultur und Sprache), dabei keineswegs übertrieben, eher war das Gegenteil der Fall. Zu den wichtigsten entdeckten Werken gehört die Geheime Geschichte der Mongolen , die angeblich im Auftrag von Dschingis Khans Sohn Ögödei geschrieben und im Jahr 1240 fertiggestellt worden sein soll. Es waren geheime Schriften, zugänglich nur für Mitglieder des Herrscherhauses.

 



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