Das 13. und 14. Jahrhundert

Die Zeit der Mongolen

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Die Mongolen im Kampf; timuridische Miniatur von 1398, Schule von Schiras, London, British Museum.
Die Mongolen im Kampf; timuridische Miniatur von 1398, Schule von Schiras, London, British Museum.

Im 13. Jh. bestand Rußland noch nicht als Staat, vielmehr aus Stadtstaaten wie Nowgorod und Fürstentümern wie Moskau.

Im 8. Jahrhundert herrschte in Nowgorod der normannische Heerführer Rurik (russisch Rjurik), der vermutlich identisch war mit dem jütländischen Wikingerfürsten Rorik. Jedenfalls gilt er als Ahnherr der Kiewer Herrscherfamilien der Rurikiden.

1236–1241 unterwerfen Mongolen weite Teile Rußlands (Zeit der Goldenen Horde), erobern den Iran und errichten in China  (Peking) für einige Zeit den Mittelpunkt des Mongolenreiches.

Zur Geschichte der Mongolen

Die Mongolen waren eine Völkergruppe in Zentralasien, deren Herrschaft ca. 200 Jahre dauerte.

Man unterscheidet Ostmongolen (Mongolische Volksrepublik), West- und Nordmongolen (die in den Burjaten am Baikalsee aufgingen).

Das Nomadenvolk bestand praktisch aus Reitern und Hirten. Typisch für sie wie für alle Völker ohne eigene Religion: Sie gehen alle wegen dieser religiösen Toleranz schließlich in Kulturen auf, deren Länder sie zunächst selbst überfallen und besetzt haben. Die politische Einigung erfolgte unter Dschingis Khan (1155 oder 1167–1227), dessen eigentlicher Name Temudschin war.

 

Für Europa bedeuteten die Mongolen rund 40 Jahre Angst und Schrecken, da sie alles in Schutt und Asche hinterließen. Im Osten stießen sie Syrien, Mesopotamien , Persien und den Kaukasus in die Armut und Tatenlosigkeit fast bis in die heutige Zeit hinein. Der Ausdehnung in Inner-, Ost- und Vorderasien folgte von 1236 bis 1241 die Unterwerfung weiter Teile Rußlands („goldene Horde“), die Eroberung Irans und die Mongolenherrschaft in China , wo Peking einige Zeit den Mittelpunkt des Reiches bildete.

Mitte des 14. Jahrhunderts brach ihre Herrschaft im Iran, 1368 ebenso in China  zusammen. Seit diesem Jahr beherrschte Timur, Sohn eines Häuptlings von Tatarenstämmen, das neue mongolische Reich mit Samarkand als neuer Hauptstadt. Sie blieb es bis 1506. 1502 war endgültig das Ende der goldenen Horde gekommen.

 

Hintergrund zur Herrschaft des Timur (= „Eisen“):

Chinesische Malerei (Yüan-Zeit): Dschingis-Khan auf der Jagd.
Chinesische Malerei (Yüan-Zeit): Dschingis-Khan auf der Jagd.

Das Mongolenreich wurde nach Dschingis-Khan unter seine 4 Söhne aufgeteilt. Jagatei (auch „Dschagatei“) bekam die Gegend um Samarkand und herrschte über mehrere Mongolen- und Tatarenstämme. Timur war der Sohn eines Herrschers dieser Tatarenstämme. Er beherrschte nach Jahren sämtliche Jagatei-Stämme. Wegen einer Beinverletzung hinkte er fast sein Leben lang. Seit 1370 war er Alleinherrscher, kämpfte u.a. gegen den Khan der goldenen Horde, lebte bis 1405 und baute Samarkand zu einer künstlerisch und historisch phantastisch schönen Stadt aus. Der bejahrte Timur hatte sich zu einem überaus gebildeten Zeitgenossen entwickelt.

 

Am Aufbau des Reiches der Großmoguln in Indien waren Mongolen maßgeblich beteiligt. Ihre Reste sind dort bis 1857 nachweisbar.



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