Ende der Antike bis 11. Jahrhundert

Goten und Hunnen

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Alarich in Italien

400

Rom zitterte vor Alarich, dem Führer der Goten (Alarich I. 370–410), doch 402 verlassen die Goten Italien, um wenige Jahre später wieder (408) zurückzukehren, die Stadt zu belagern und einen Hungerzustand auszulösen.


410

war Rom in Feindeshand: Hunderte von Vermögenden wurden hingerichtet, vor allem durch Hunnen in Alarichs Heer. Auf dem Wege nach Sizilien machte „ein Fieber“ Alarich ein Ende. Er starb in Cosenza und wurde zwecks Geheimhaltung seines Beisetzungsortes im umgeleiteten Busento begraben. Nach nur 30 Jahren des Aufatmens kamen dann die Hunnen.

Attila Museum

Eine Nachbildung von Attila in aus einem ungarischen Museum. Foto: A. Berger

Neun Jahre Attila

444

wurde Attila (Väterchen) Herrscher verschiedener Stämme zwischen Donau und Rhein. Hauptstadt war Etzelburg im heutigen Ungarn. Attila war der mächtigste Mann Europas in seiner Zeit. Er erhielt vom Ostreich (Kaiser Theodosius) als auch vom Westreich (Kaiser Valentinian) Tributzahlungen. Als die Feldzüge der Hunnen für den gesamten Balkan für die nächsten 400 Jahre den völligen Ruin gebracht hatten, wandte sich Attila dem Westen zu.

451

plünderte er mit einer halben Million Mann Trier und Metz. Retter des Westens war Theoderich, der greise Westgotenkönig, der mit den vereinten Römern bei Troyes auf den katalaunischen Feldern Attila eine der blutigsten Schlachten lieferte: Man beklagte angeblich 162.000 Gefallene. Es war dies zwar kein entscheidender Sieg gegen die Hunnen, aber Attila zog sich zurück. Interessant ist die Tatsache, dass im Heer des römischen Feldherren Aetius überwiegend Franken  und Westgoten standen, im Heer Attilas aber mit Franken , Ostgoten und Sueben ebenfalls zahlreiche Germanen  kämpften.

Im folgenden Jahr fielen sie in Italien ein. Papst  Leo vermittelte und Attila zog sich abermals zurück. Die ausbrechende Pest  im eigenen Lager zwang sie zur Heimreise. Zurück in Ungarn, heiratete Attila Hildiko, die in der Nibelungensage Kriemhild heißt. Auf der Hochzeitsfeier aß und trank Attila mehr als ausgiebig (453), so dass ihm ein Blutgefäß platzte und er den Tod durch Ersticken fand.

Nach diesen 9 Jahren der Schreckensherrschaft Attilas (444–453) zerfiel sein Reich innerhalb weniger Jahre unter seinen Söhnen.

Hintergrund zur Geschichte der Hunnen

Sie waren Verbände ostasiatischen Ursprungs, erstmals erwähnt im 3. Jh. v. Chr. in der chinesischen Geschichte. 215 v. Chr. Abwehr der Hunnen durch den Ausbau der chinesischen Mauer. Sie werden in die Mongolei abgedrängt und erleiden 35 v. Chr. abermals eine Niederlage gegen die Chinesen und werden 48 n. Chr. gegenüber den Chinesen sogar lehnspflichtig. 308: Die wieder erstarkten Hunnen überrennen Nordchina. Der Siegerglanz dauert immerhin eine ganze Zeit, bis sie allmählich assimiliert werden und endgültig verschwinden.

Die westlichen Hunnen (s.o.) sammeln sich nach der Niederlage 35 v. Chr. im Gebiet des Aralsees und überrennen mit Pfeil -und Lanzenangriffen die Alanen 350 n. Chr. und siegen 375 gegen den Ostgotenkönig, worauf sie sich im Donau-Wolga-Raum niederlassen.
425 zerfallen sie in mehrere Horden (Attila). Schließlich gehen sie in den Awaren und Wolga-Bulgaren auf.

Nach dem Tod Attilas 453 zerfiel sein Reich rasch. Das Erscheinen der Hunnen entspricht überaus dem der Mongolen , die 800 Jahre später ebenfalls Europa heimsuchen sollten. Einige Söhne Attilas wurden Bundesgenossen von Byzanz, andere von den Byzantinern geschlagen (553).


444

Cyrill oder Kyrillos, Patriarch von Alexandria  (gest. 444), gewann als leidenschaftlicher Kämfer gegen das Heidentum und hatte als Exeget maßgeblichen Einfluß auf die Kirche  seiner Zeit. Sein theologisches Anliegen, die Betonung der Einheit der beiden Personen in Christus, blieb auf Dauer lebendig. Neben Athanansius (gest. 373) war er wesentlich bedeutsam für die Kirche  in Ägypten  und die Entwicklung des Christentums im Abendland (s.u. Artikel „Die christlichen Nachkommen der Ägypter – Die Kopten “).

 



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