Ende der Antike bis 11. Jahrhundert

Nach dem Ende der Antike

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Das Mittelalter beginnt nach Auffassung (besser ist wohl Festlegung) mancher Historiker mit dem Ende der Antike, praktisch also mit Konstantin dem Großen und dem Streit mit Arius von Alexandria  um die Trinitätslehre.

Konstantin der Große

270–337

Konstantin, von den römischen Truppen 306 nach dem Tode seines Vaters zum Augustus ausgerufen, siegt 312 gegen Maxentius an der Milvischen Brücke. Seit 312 fördert er das Christentum , schlägt 324 den Licinius (einen Bewahrer der alten Religion) und ist damit Alleinherrscher.

325 beruft er wegen des Arianismus-Streites die Synode von Nicäa ein. Sie verdammt den Arius und bekennt sich zur Wesensgleichheit des Gottsohnes mit dem Vater. Das Abendland nahm dieses Bekenntnis an, während Theologen des Ostens sagten, die Wesenseinheit Christi mit dem Vater könne man nicht behaupten. Ausgleichsversuche Konstantins scheiterten wie solche seiner Nachfolger besonders an der Hartnäckigkeit des Athanasius, der (362) sagt: Die eine Wesenheit hat eine Ausprägung in drei gleichbeschaffenen Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist!

Auf dem Konzil von Konstantinopel  (381) setzte sich diese Theologie durch, wobei auch die Wesensgleichheit des Heiligen Geistes festgestellt wurde.

Seitdem gilt das kirchliche Dogma von der Trinität. Der Arianismus hielt sich bei den christlich gewordenen Germanen  (Wulfila) bis ins siebte Jahrhundert, am längsten bei den Langobarden.

330

Neugründung und Einweihung Konstantinopels anstelle von Byzanz, das neue zweite Hauptstadt des Römischen Reiches wird, seit 395 auch Hauptstadt des oströmischen Reiches.

Ursprünglich hatte Konstantin den Sonnengott verehrt, bis er im Jahre 312 das Bekenntnis zum Gott der Christen annahm und als äußeres Symbol das Zeichen der Christen auf die Schilde seiner Soldaten zeichnen ließ: Christus (grch., Übersetzung des hebr. Messias (meschiach), der Gesalbte).

Konstantin führte die Sonntagsheiligung ein, ließ sich selbst aber erst kurz vor seinem Tode taufen. Er starb im Jahre 337, ein Jahr nach Arius von Alexandrien , im Alter von 32 Jahren.

270

Tod des Plotin .

295

Athanasius, griech. Kirchenvater (geb. 295, gest. 373 in Alexandria ), nahm schon am Konzil von Nicäa teil (325), als Diakon seines Bischofs. 328 wurde er selbst Bischof von Alexandrien. Im Kampf gegen den Arianismus war er die entscheidende Persönlichkeit, betonte die Notwendigkeit der vollen Gottheit Christi für die Erlösung der Menschen. Die Folge waren fünf Verbannungen und mehrfache kirchliche Verurteilungen. Am Ende seines Lebens war er jedoch der gefeierte Vorkämpfer des rechten Glaubens (s.u. Artikel „Die christlichen Nachkommen der Ägypter – Die Kopten “).

Albrecht Dürer, Hieronymus im Gehäus.
Albrecht Dürer, Hieronymus im Gehäus.

Hieronymus

347–420

Heiliger Hieronymus aus Dalmatien (im heutigen Jugoslawien). Er übersetzte die Bibel (die „Itala“) aus aus mit griechischen Texten versetzten altlateinischen Vorlagen, in die rein lateinische Form seiner Vulgata (= die allgemein verbreitete Bibelausgabe), und zwar das Neue Testament  sowie einige Bücher des Alten Testaments. Diese Bibelübersetzung ging nicht nur in die Geschichte ein, sondern wurde mehr als 1000 Jahre später auf dem Tridentinischen Konzil von der Kirche  als einzige authentische, d.h. verbürgte Bibelübersetzung anerkannt (1546).

Hieronymus verstarb 420 in Bethlehem.

Augustinus

354–430

Praktisch zur gleichen Zeit lebte von 354 bis 430 v. Chr der größte lateinische Kirchenlehrer des christlichen Altertums, Aurelius Augustinus, Sohn der heiligen Monnica. Augustinus war Lehrer der Rhetorik in seiner Geburtsstadt Tagaste (Numidien) und in Karthago, später in Rom und Mailand tätig. Seinen Weg zum Glauben beschrieb er in den Confessiones (Bekenntnissen). Er wurde erst 387 getauft (beeindruckt von Ambrosius und vom Mönchtum). 395 zurück in Afrika , wurde er Bischof von Hippo Regius. Augustinus war ein tiefer und systematischer Denker, schrieb „De trinitate“ und andere Werke, war Bibeltheologe und Exeget (Bibelerklärer), ein Vorkämpfer christlichen Glaubens gegen verschiedene Sekten. Er unterstrich die Wirkung der Erbsünde wie auch die der Gnade, dass sie als Prädestinationslehre verstanden werden könne. Er gab aber die menschliche Willensfreiheit nicht auf.

Augustinus sieht die Geschichte vor allem als Heilsgeschichte. Diese ist ein Kampf zwischen dem Gottesstaat und dem Welt- oder Teufelsstaat. Er begründet eine neue Geschichtsphilosophie oder -theologie: Gott hat die Welt erschaffen und mit ihr die Zeit und hat von Anfang an gewisse Keimkräfte in die Materie  hineingelegt, die sich im Lauf der Zeit entfalten. (Könnte hiermit auch der moderne Begriff Evolution gemeint sein, wovon Augustinus nichts wissen konnte?)

Im Gegensatz zur antiken Auffassung des Weltgeschehens als eines ewig sich wiederholenden Kreislaufs spricht er von einem einmaligen Ablauf von der Weltschöpfung bis zum Weltgericht.

Augustinus starb 430 in Hippo Regius während der Belagerung durch die Wandalen.

381

Konzil von Konstantinopel . Dogma der Trinitätslehre.

4.–7. Jh.

Zeit der Völkerwanderung (obwohl im Grunde Völker immer wanderten).



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