Die Antike

Zu den Evangelien

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Alle 4 Evangelien beleuchten einen Zeitraum, der lange vor ihrer Abfassung liegt, bis zu etwa 60 Jahren. Das erste Evangelium nach Markus wurde nicht vor 66 verfaßt.

Codexaureus 21

Apostel Markus, Abbildung 21 aus dem Lorscher Evangeliar, auch als Codex Aureus Laureshamensis bekannt, vermutlich in der Hofschule Karls des Großen entstanden. Die karolingische Handschrift wurde 1622 im 30-jährigen Krieg aus der Heidelberger Bibliotheca Palatina gestohlen und zum leichteren Verkauf in vier Teile aufgeteilt: Erster Schriftteil - Matthäus- und Markus-Evangelium mit Titelbogen und Heiligenverzeichnis, Standort: Batthyaneum (National-) Bibliothek, Alba Julia, Rumänien; Zweiter Schriftteil - Lukas- und Johannes-Evangelium & Elfenbeintafel des Rückseiten-Einbands, Standort: Vatikanische Bibliothek; Elfenbeintafel des vorderen Buchdeckels, Standort: Victoria und Albert Museum, London, Inv.-Nr. 138-1866.

66 –70

Markus-Evangeliun, ab 80 Matthäus- und Lukas-Evangelium, ab 90 folgen die Schriften des Johannes.

Die neue religiöse Bewegung erfreute sich eines relativ großen Zulaufes. Um das Jahr 40 etwa gab es in Antiochien die erste offizielle christliche Gemeinde. Das Christentum  breitete sich durch die Jünger und die Reisen des Paulus  sehr schnell und auch sehr weit bis nach Persien und Ägypten  aus. In Rom kam es unter Nero  anno 64 zu einer Christenverfolgung. In den ersten christlichen Gemeinden drohten sich die Lehren unter den Vorstehern häufiger voneinander zu unterscheiden, da die Mitglieder zum Teil ihre jüdischen oder auch heidnischen Anschauungen gemäß ihrer Vergangenheit einbrachten. Gelegentlich trifft man auf esoterische Botschaften in dieser Zeit, ebenso auf Legenden aus dem Leben Mariens und der Jugendjahre Jesu, von denen das Neue Testament nichts sagt.

Die Abfassung des Neuen Testaments zog sich lange hin. Erst die organisatorisch gefestigte Kirche  zog mit der Synode von Karthago 397 einen Schlußstrich unter alle Diskussionen. Sogenannte Apokryphen (verborgene Schriften) wurden verworfen. Hier spielte Irenaeus eine Hauptrolle. Die Apokalypse des Johannes hat nur um ein Haar dieses Schicksal der Verwerfung vermieden. Sie schildert horrormäßig den Weltuntergang und das Jüngste Gericht und stammt von einem nicht näher bekannten Verfasser.

Der Koran , die heilige Schrift Mohammeds, läßt im Gegensatz zum christlichen Alten und Neuen Testament Übersetzungen nicht zu. Wer ihn aber lesen will, muss den Koran  auf Arabisch lesen und tunlichst diese Sprache beherrschen. Im Gegensatz dazu hat das Neue Testament viele Autoren, stammt also nicht aus einer Feder. Die Worte Christi, der aramäisch sprach, sind mehrheitlich griechische Übersetzungen, denn das Griechische war die damalige Umgangssprache.

Nur ein einziger Satz Christi ist durch Matthäus unübersetzt, also wörtlich erhalten geblieben, der Verzweiflungsschrei Christi am Kreuz, jene Worte, die nach Matthäus die letzten Worte Jesu vor seinem Tod gewesen sind: „Eli Eli Lema Sabachtani“.

 



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