Hinduismus und Buddismus

Buddhismus

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563–483 v. Chr., Buddha, indischer Religionsstifter (gest. 483 mit 80 Jahren). Gleich wie Laotse und Christus wollte er Böses mit Gutem und Haß mit Liebe vergelten. Sein Lieblingsthema waren die vier heiligen Wahrheiten.

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Buddha, dhyana mudra, Figur, Michael Hoefner

Buddhismus

„Das Leben ist Leiden und kommt von den Begierden. Man muss die Weisheit erlangen, diese zum Schweigen zu bringen“, sagte Buddha, wollte aber nichts schriftlich hinterlassen. Unter Leiden verstand er Geburt, Alter, Krankheit, Tod, von Liebem getrennt sein und nicht das erlangen, was man begehrt. Zur Aufhebung des Leidens führt der achtteilige Pfad: rechtes Glauben, rechtes Entschließen, rechtes Wort, rechte Tat, rechtes Leben und Streben, rechtes Gedenken und rechtes Sichversenken. „Ihr selbst seid die Leuchte, strebt ohne Unterlaß“, soll er sterbend zu seinen Jüngern gesagt haben. Er wollte ebenso nicht in Bildern und Skulpturen verehrt werden oder gar zum Gott erhoben werden. Erst auf inständiges Bitten verschiedener seiner Jünger war er schließlich bereit, seine fünf Sittengesetze zu formulieren: Töte kein Lebewesen. Nimm dir nicht, was dir nicht zusteht. Sage nie die Unwahrheit. Lebe nicht unkeusch. Trinke keine berauschenden Getränke. Die Wiedergeburt nimmt eine zentrale Stelle seiner Lehre ein. Von Wiedergeburt zu Wiedergeburt gibt es den Durst nach Sein, nach Lust und Begierden, Durst nach Lüsten, nach Werden, nach Macht.

Buddha war überzeugt davon, dass das Leiden so sehr die Wonnen des menschlichen Lebens überwiege, dass es besser wäre, nie geboren worden zu sein. Jede Lust schien ihm durch ihre Kürze vergiftet. Allem voran die Geschlechtslust, denn diese führt zur Fortpflanzung, die ziellos neues Leid bringt.

Sieg erzeugt Haß, denn der Besiegte ist unglücklich. Aber Haß hört nicht durch Haß auf, nur durch Liebe. Sein Religionsbegriff war ein rein ethischer, d.h. nur das Verhalten war ihm wichtig, nicht Ritual und nicht Kult.

Buddha weigerte sich angeblich, in eine Diskussion über Ewigkeit, Unsterblichkeit oder gar Gott einzutreten. Ein selbstloses, wohltätiges Leben war für ihn bedeutsam. Er predigte eine von Dogma und Priesterherrschaft vollkommen freie Religion. Der Weg zur Erlösung ist Gläubigen und Ungläubigen in gleichem Maße zugänglich.

Das Nirwana (= „erloschen“, wie eine Lampe ohne Feuer ), ist vielleicht der Sinn des Erlöschens allen individuellen Begehrens. In der Lehre Buddhas ist Nirwana immer gleichbedeutend mit Segen, mit der ruhigen Zufriedenheit der Seele. Wenn wir nicht unser besonderes Leben, sondern alle Menschen, alle Lebewesen zu lieben gelernt haben, dann werden wir endlich Frieden finden. Die Mönche (nach Buddha) begrüßten alle mit dem herrlichen Satz: „Friede allen Wesen.“ Vergleiche die schöne jüdische Grußform Schalom aleichem, was heißt: Friede sei mit Euch! (nicht Glückseligkeit).

Buddhas Mutter Mahamaya empfing nach Jahren der Unfruchtbarkeit den Buddha jungfräulich, so die Überlieferung. Jungfräuliche Geburt ist also keine Erfindung des Christentums. Auch die ägyptische Religion kennt die göttliche Geburt des Pharao: Der Gott Amun (oder Ammon = der Verborgene) nimmt die Gestalt des Gemahls der Königmutter an, um an seiner Stelle den neuen Gottessohn zur Welt zu bringen.

Buddhas Sinn für Humor soll sehr ausgeprägt gewesen sein. Er wußte, dass Metaphysik ohne Lachen ein Unding ist.

 



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