Die Hominiden

Zusammenfassung und weitere Fakten

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Pierolapithecus catalaunicus cropped

Fotografie einer Pierolapithecus catalaunicus Rekonstruktion, Institut Català de Paleontologia Miquel Crusafont, Sabadell, Catalonia; Foto: Catalaalatac.

Ende der Kreide  vor 65 Mio. Jahren gab es „Insektenfresser“ wie heutige Mausmakis (= Primaten ) auf Ästen und Zweigen lebend. Aus ihnen gingen im Paläozän  die Halbaffen hervor, die zu Früchte- und dann zu Blattfressern wurden.

Im Eozän  existierten in Mittel- und Südamerika die sog. „Neuweltaffen“ und im Oligozän  kam die Stammgruppe der Altweltaffen nach Afrika. Dann erfolgte die weitere Evolution hier in Afrika.

Das Miozän  folgte mit ersten typischen Menschenaffen bis vor 9 Mio. Jahren.

Vor acht bis sieben Mio. Jahren: Trennung der Hominiden  von der Menschenaffenfamilie. Eine Lücke von 1,5 Mio. Jahren liegt hier noch vor zwischen Menschenaffen und Australopithecinen . Paläontologen  sind und bleiben auf der Jagd nach diesen unmittelbaren Großeltern des Menschen.

Als unsere direkten Vorfahren gelten vor allem die Übergangsform von Australopithecus africanus  zu Homo habilis  (= fähiger Mensch ) und letzterer selbst.

Homo habilis trat vor etwas mehr als 2 Mio. Jahren in Afrika auf, vermutlich aber nur einige hunderttausend Jahre sich behauptend (Funde in Tansania).
Homo habilis hat schon ein weit größeres Gehirnvolumen als der A. africanus, ca. 600 cm3. Manche Autoren nennen ihn auch Australopithecus  habilis. Er hatte eine Größe von 1,20 bis 1,25 m. Der Turkanasee ist die heutige Bezeichnung des früheren „Rudolfsees“, von wo der Fund der Art Homo rudolfensis (von vor ca. 2,5 Mio. J.) stammt, der vor einigen Jahren schon als der eigentliche Urmensch angesehen wurde. Mittlerweile aber zählt man den Turkana-Jungen zum Typus Homo ergaster , d.h. zur jungen Homo-erectus-Population, die wahrscheinlich ein Bindeglied auf dem Wege zum Homo sapiens  darstellt.

Es gibt frühe Belege für die Feuernutzung vor mehr als 350.000 Jahren durch Homo  erectus, z.B. in Bilzingsleben (Nordthüringen in der ehemaligen DDR, 1969). In Deutschland  wurde 1907 in Mauer bei Heidelberg der Frühmensch Homo heidelbergensis  von vor 550.000 Jahren in Form seines Unterkiefers (mitsamt Zähnen) durch den Sandgrubenarbeiter Daniel Hartmann entdeckt.
Auf die mögliche Bedeutung seines Fundes aufmerksam gemacht, soll er stolz gesagt haben: „Heit hawwisch de Adam  gefunne ...“ Der Heidelberg-Mensch war wohl ein Gemischtköstler (Pflanzen- und Fleischfresser). Mittlerweile gilt er als Anteneandertaler, aus dem also die Art Homo neandertalensis  hervorging. Ebenso steht nach heutiger Einschätzung die Entwicklung des modernen Menschen als Nachfahre des Heidelberg-Menschen zumindest gemäß der Wahrscheinlichkeitstheorie an erster Stelle.

Die verheerenden Ausbrüche des Laacher Sees beziehungsweise seines Vulkans während des Eiszeitalters dürfte den damals im Neuwieder Becken lebenden Menschen und Tieren Angst und Schrecken gebracht haben. Die Asche flog manchmal Hunderte von Kilometern weit. Bims türmte sich bis zu 20 m hoch auf, ein Basaltlavastrom begrub mitunter ein ganzes Tal unter sich. In einem Fall hat ein Vulkan sogar 350.000 Jahre alte Spuren menschlicher Besiedlung im Rheinland hinterlassen und diese gut konserviert: in Miesenheim im Nettetal.

 

Am 20. November 2004 geht diese Mitteilung über Television an die Welt: In Spanien ist ein 13 Millionen Jahre alter Menschen-Urahn entdeckt worden. Wie das US-Magazin Science berichtet, wurden bei Barcelona die Überreste eines etwa 35 kg schweren, offenbar männlichen Primaten  gefunden. Nach ihrem Fundort in der Nähe von Hostalets de Pierola in Katalonien wurde die Art Pierolapithecus catalaunicus getauft.

Der Katalanische Affe ist offenbar ein Bindeglied zwischen dem modernen Menschen und den Primaten  aus Afrika (Schimpansen, Gorillas) und Asien (Orang-Utans) – nach heutigem Stand einer der letzten gemeinsamen Vorfahren.

 



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