Das Paläozoikum - Erdaltertum

Das Perm

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Das Perm

Das Perm dauerte ca. 48 Mio. Jahre, vor 299 bis 252 Mio. Jahren. Der Name Perm ist nach Gesteinsvorkommen im Westhang des Ural (Gouvernement Perm) gewählt.

In Mitteleuropa weist es zwei unterschiedliche Abschnitte auf: die festländische Zeit des Rotliegenden und die Zeit der Meeresvorstöße, genannt Zechstein. Im Rotliegenden dominierte sehr starker Vulkanismus . Europa lag zu Beginn des Perm in Äquatornähe, wanderte dann aber nordwärts. Die Nordhalbkugel hatte warmes bis heißes Klima , im Süden war weiterhin die Eiszeit vorherrschend.

Es setzten sich Nadelbäume durch, im Meer gab es Knochenfische und Stachelhaie. Einige Insekten  entwickelten ein Puppenstadium (eventuell eine Reaktion auf die Eiszeit, um diese besser zu überstehen). Käfer waren neu in der Tierwelt. Eintagsfliegen konnten einige Zentimeter groß werden. Reptilien  machten in der Permzeit den Amphibien immer stärker Konkurrenz und erwiesen sich auf die Dauer als die Stärkeren. Schon ziemlich groß war der 3 m lange Texasdrache – und er war auch gefährlich. Er wies einen hohen und zackigen Rückenkamm auf. Am Ende des Perm wurde die Tierwelt abermals von einem Massensterben betroffen, wie z.B. Korallen und Federkorallen. Urspinnen und Gigantostraken (räuberische Gliederfüßer) verschwanden. Auf dem Land wurden ebenso Landwirbeltiere betroffen, einige Amphibiengruppen und salamanderähnliche Microsaurier starben aus.

Deutschland war im Rotliegenden vor allem Festland. Das tropisch-feuchte Klima  wurde trockener, d.h. Sumpfwälder und Moore verschwanden und damit die Voraussetzungen für die Entstehung von Kohle.

Pelycosaurier sind die Vorfahren der Säugetiere . Sie jagten z.B. kleinere Amphibien und Reptilien . Im Rotliegenden schossen oft aus bis zu 60 km Tiefe der Erdkruste gewaltige Lavamengen empor. Sie entstanden bei Schwächezonen der Erdkruste, in Deutschland  z.B. bei Bad Kreuznach, in der Pfalz, im Thüringer Wald und bei Halle an der Saale. Das Magma erstarrte zu Basalt. Solche „Flächenergüsse“ gab es im Rotliegenden auch zwischen Baumholder und Kirn, daher hier später die Steinbrüche für den Straßenbau. Granit ist im Rotliegenden nicht zu finden. Es erstarrte in größerer Tiefe unter der Erdoberfläche. Reptilien  bewegten sich recht schwerfällig, erreichten meist aber nicht einmal einen Meter Länge. Obwohl sie einander ähnlich sahen, befanden sich unter ihnen sowohl Ahnen der riesigen Dinosaurier  als auch Vorfahren der Säugetiere  (= Pelycosaurier), aus denen letztendlich auch der Mensch  hervorgehen sollte. Dicht bei dem Weinort Nierstein wurde die erste Saurierfährte im Jahr 1926 von einem Oberprimaner in einem Steinbruch entdeckt.

Zechstein bedeutet „zäher Stein“. Fast 120 Mio. Jahre früher als der Urvogel Archäopteryx  segelten bereits Eidechsen durch die Luft, indem sie allerdings erst mit Hilfe ihrer 4 bekrallten Gliedmaßen mehrere Meter hohe Pflanzen erklimmen mussten und von dort kurze Luftreisen unternahmen, also stets zu niedriger gelegenen Zielen gelangten. Dies geschah schon im Oberperm vor etwa 250 Mio. Jahren. Es gab diese kleinen, „oberpermischen Eidechsen“ demnach viel früher als die Flugsaurier und Fledermäuse, also „Gleitflieger“. Insgesamt gab es aus dem Perm zahlreiche Funde von Amphibien und Reptilien .

 



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